Pariser Oberhirte war vergangenes Jahr zurückgetreten

Ex-Erzbischof Aupetit: Papst hat Unterstützung bekräftigt

Veröffentlicht am 04.02.2022 um 18:42 Uhr – Lesedauer: 

Vatikan/Paris ‐ Für Michel Aupetit ging es im vergangenen Jahr schnell: Erst waren da Berichte über seine Amtsführung und sein Privatleben, dann trat er als Erzbischof von Paris zurück. Jetzt verrät Aupetit Details zur Haltung von Papst Franziskus.

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Der ehemalige Erzbischof von Paris, Michel Aupetit, hat sich nach eigenen Angaben die persönliche Unterstützung von Papst Franziskus für seinen Rücktritt im Dezember bestätigen lassen. Der Papst habe ihm bei einem Treffen am Donnerstag im Vatikan versichert, dass er ihn als "Opfer von Heuchelei und Klerikalismus sehe", sagte Aupetit am Freitag im Interview Vatican News. Zudem habe Franziskus den emeritierten Erzbischof gebeten, auch weiterhin Teil der römischen Bischofskongregation zu bleiben.

Bei dem Gespräch ging es demnach auch um die aktuelle Situation der Kirche in Frankreich und insbesondere in der Erzdiözese Paris. Eine offizielle Bestätigung des Vatikan für das Treffen und die Gesprächsinhalte gibt es bislang nicht.

Rücktritt nach Berichten über Privatleben

Aupetit war vor zwei Monaten von seinem Amt als Erzbischof der Französischen Hauptstadt zurückgetreten. Der Papst hatte den Amtsverzicht Anfang Dezember überraschend schnell angenommen, nachdem eine Reihe von Presseberichten Aupetits Amtsführung und Privatleben in Zweifel gezogen hatten. Die Rede war von einer Affäre mit einer erwachsenen Frau vor seiner Zeit als Erzbischof. Der 70-Jährige räumte ein zweideutiges Verhalten ein, wies jedoch ein Verhältnis klar zurück.

Franziskus hatte den Medien "Klatsch", üble Nachrede und fehlende Recherche vorgeworfen. Der Erzbischof könne sein Bistum so nun nicht mehr leiten. Interimsleiter in Paris ist der emeritierte Erzbischof von Marseille und frühere Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Georges Pontier (78). (KNA)