Auf der Welterbeliste
Mit der um 1500 errichteten Heiliggeistkirche im westukrainischen Potelitsch zählt so auch eine der ältesten erhaltenen Gotteshäuser dieser Art in Europa zum Welterbe.
Kirche als Museum
Polens Kulturminister Bogdan Zdrojewski erhofft sich "zusätzliche Werbung" für die Kulturschätze. Die Regierung in Warschau und des Nachbarlandes Ukraine hatten 2009 eine gemeinsame Initiative zur Aufnahme der insgesamt 16 Kirchen auf die Unesco-Liste gestartet. In den meisten werden bis heute orthodoxe oder griechisch-katholische Messen nach dem byzantinischen (ostkirchlichen) Ritus gefeiert. Manche haben den Status eines Museums.
Typisch für die Holzbauten sind gestaffelte Turmgruppen und kleinteilige Schindeldächer. Kunsthistoriker versprechen sich von der Unesco eine Signalwirkung zur Erhaltung der Holzkirchen in beiden Ländern. Allein in den ukrainischen Karpaten gibt es etwa 800.
Kirchen zerfallen
Mancherorts verfallen sie allerdings oder werden gar abgerissen. Seit gut 100 Jahren wurden zudem zahlreiche alte Holzkirchen durch steinerne Neubauten ersetzt.
Nur selten wurden in jüngster Zeit neue Sakralbauten aus Holz errichtet. Die Instandhaltung und der Schutz der alten hölzernen Kirchen sind teuer. Die Behörden bezuschussen jedoch etwa den besonders wichtigen Brandschutz. Schon 2003 schafften es sechs Holzkirchen aus der Region Kleinpolen auf die Unesco-Liste. Seit 2008 gehören auch acht Holzkirchen der slowakischen Karpaten zum Welterbe.
Von Oliver Hinz (KNA)