Aus Papier werden Pixel
"Mit acht Büchern ist es eine der umfangreichsten mittelalterlichen Handschriftensammlungen", sagt Matthias Ludwig, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Domstiftsarchiv Naumburg . "Jedes Exemplar umfasst 250 bis 300 Pergamentblätter, beschrieben mit lateinischen Texten und Noten von Chorgesängen." Die Seiten sind aufwendig mit farbigen Ranken und Jagdszenen verziert.
Schwergewichte liturgischer Pracht
"Ein Band wiegt rund 45 Kilogramm, ist 50 Zentimeter breit und 80 Zentimeter hoch. Damit zählen sie zu den größten mittelalterlichen Handschriften", sagt Ludwig. Das Gewicht kommt durch die hölzernen, mit Leder bespannten Buchdeckel zustande, die zusätzlich mit Metallbeschlägen verziert sind. "Die Chorherren benutzten die Bücher mehrmals am Tag bei ihren Gebeten. Auch die speziell für das Gewicht der Bände im Mittelalter angefertigten zwei Doppel-Lesepulte blieben erhalten", sagt Ludwig.