Ökumenischer Trauergottesdienst für Opfer des Zugunglücks
In einem ökumenischen Trauergottesdienst ist am Samstagabend der Opfer des Zugunglücks vom 3. Juni in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen gedacht worden. An die 300 Menschen waren in die Kirche Maria Himmelfahrt gekommen, unter ihnen auch Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Neben Hinterbliebenen und Überlebenden nahmen viele Rettungs- und Hilfskräfte sowie weiteren Gläubige daran teil.
Am 3. Juni war gegen 12.15 Uhr auf der Bahnstrecke Garmisch-Partenkirchen-Oberau auf der Höhe von Burgrain ein Zug entgleist. Dabei stürzten drei Waggons um. Fünf Menschen kamen ums Leben. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte, als er von dem Unglück hörte, sei er "tief erschrocken" und bestürzt gewesen. Natürlich wisse man, dass das Leben endlich sei, aber wenn es so "brutal" einschlage, bleibe die Frage nach dem Warum. "Eine Antwort darauf werden wir nicht geben können", räumte Marx ein. Aber als Hoffnung bleibe, sich auf den Weg einzulassen, den Jesus gewiesen habe: "Wir stehen mit leeren Händen vor Gott, aber er erwartet uns mit seiner ganzen Fülle."
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Aus heiterem Himmel könne einen das Leben richtig schrecklich erwischen und so etwas Sicheres wie ein Zug entgleisen, sagte der evangelische Münchner Regionalbischof Christian Kopp in seiner Ansprache. Auf einmal sei die Welt eine andere. Ein 14-jähriger Junge werde nicht mehr erwachsen werden; zwei junge ukrainische Frauen, dem Krieg entflohen, seien ebenfalls gestorben und ihre Kinder zu Halbwaisen geworden. Eine 51-jährige Frau aus Wiesbaden, eine 70-jährige Frau aus dem Münchner Landkreis - alles abgerissene Leben, die große Lücken in den Familien hinterließen. "Mitten in die feinsten Momente des Lebens knallt das schreckliche, beschissene Leben." Und man könne nichts machen und es nicht verhindern.
So viele fühlten mit den Verletzten und ihrer Not, erinnerte der Regionalbischof. Zugleich dankte er den Helferinnen und Helfern: "Was wäre diese Gesellschaft ohne die vielen Menschen, die sich in den Rettungsdiensten, bei der Feuerwehr, der Polizei, dem Technischen Hilfswerk, dem Kriseninterventionsdienst und bei vielen anderen für Menschen in Not einsetzen?" (rom/KNA/epd)