"Europride" findet im September in Belgrad statt

Serbisch-orthodoxer Bischof will Homosexuellen-Parade "verfluchen"

Veröffentlicht am 18.08.2022 um 19:26 Uhr – Lesedauer: 

Belgrad ‐ Im kommenden Monat treffen sich queere Menschen in Belgrad zur "Europride". Dem orthodoxen Bischof Nikanor Bogunovic gefällt das gar nicht. Er rief zur Gewalt gegen die Teilnehmer auf: "Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich sie benutzen."

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Der serbisch-orthodoxe Bischof Nikanor Bogunovic hat mit drastischen Worten zur bevorstehenden "Europride" in Belgrad landesweit für Schlagzeilen gesorgt. Laut übereinstimmenden Medienberichten sagte der Geistliche, er werde alle Teilnehmer der Homosexuellen-Parade (12. bis 18. September) "verfluchen". Die Veranstaltung sei eine Schande für die Hauptstadt Serbiens. "Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich sie benutzen", so der Bischof. Aber er habe keine.

Die Worte lösten eine Welle der Empörung aus. Eine LGBTI-Organisation erstattete Strafanzeige. Präsident Aleksandar Vucic distanzierte sich in einer Stellungnahme. Allerdings gab es auch Zustimmung aus rechts-konservativen Kreisen, die sich für ein Verbot der "Europride" einsetzen. Sie sehen in der Parade eine Provokation und einen Angriff auf traditionelle Werte. (KNA)