Brasilianer Mello übernimmt Leitung der Schönstatt-Patres
Der Brasilianer Alexandre Awi Mello ist der neue Generalobere der Schönstatt-Patres. Am Sonntag teilte das Sekretariat des Generalkapitels des Säkularinstituts die Ergebnisse der Wahl der neuen Generalleitung mit. Mello ist gemäß den Statuten damit zugleich Vorsitzender des Generalpräsidiums der internationalen Schönstatt-Bewegung. Mello ist seit 2017 als Sekretär der stellvertretende Leiter des heutigen vatikanischen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Diese Aufgabe wird er den Angaben zufolge in den nächsten Monaten weiter ausüben.
Der 1971 in Rio de Janeiro Geborene ist seit 1992 Mitglied der Schönstatt-Patres. Er wurde mit einer mariologischen Arbeit zu Papst Franziskus und die marianische Volksfrömmigkeit promoviert und war in Brasilien Professor für Pastoraltheologie und Systematische Theologie sowie Leiter der Schönstatt-Bewegung des Landes, bis er 2017 von Papst Franziskus in die Leitung der damaligen Laienkongregation berufen wurde. Seit 2020 ist er Berater der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Durch sein Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar und eine Ausbildung bei der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie hat er auch Verbindungen nach Deutschland.
Nachfolger von Juan Pablo Catoggio
Mello löst den Argentinier Juan Pablo Catoggio an der Spitze des Säkularinstituts ab, der 2015 in das Amt des Generaloberen gewählt wurde. Der neuen auf sechs Jahre gewählten Generalleitung gehören neben dem Generaloberen der Chilene Ignacio Camacho, der Portugiese Francisco da Cruz Sobral, der Inder Joy Puthussery und der Pole Arkadiusz Sosna an. Sosna ist damit das einzige Mitglied aus der Europäischen Provinz in der Generalleitung, die zuvor durch den Deutschen Heinrich Walter vertreten war.
Das Säkularinstitut der Schönstatt-Patres ist eine der über 20 Gemeinschaften der internationalen Schönstatt-Bewegung und wurde 1965 durch Pater Josef Kentenich gegründet. Ihm gehören knapp 380 Patres und gut 80 Seminaristen an. Seit 1988 ist es päpstlich anerkannt. Die internationale Generalleitung hat ihren Sitz im "Vaterhaus" der Gemeinschaft auf Berg Sion am Gründungsort der Bewegung im Vallendarer Stadtteil Schönstatt. Das Institut ist weltweit in sieben Provinzen und Regionen organisiert. Das 6. Generalkapitel der Schönstatt-Patres tagt seit Anfang August und noch bis zum 30. August im "Vaterhaus". Die Schönstatt-Bewegung war zuletzt aufgrund von Missbrauchsvorwürfen gegen ihren Gründer Kentenich im Fokus der Öffentlichkeit. Im Zuge der Enthüllungen wurde der Seligsprechungsprozess für Kentenich vorerst ausgesetzt. Catoggio bezeichnete die Aussetzung im Mai als schmerzlich. Eine Seligsprechung sei aber kein Selbstzweck. "Gefragt ist der authentische Pater Kentenich, mit seiner Größe und Grenze, besonders aber in seiner prophetisch-provozierenden Gestalt, die wir vertieft erkennen und vermitteln wollen. Er war und bleibt Zeichen des Widerspruchs", so Catoggio in einem Brief an die Mitglieder der Schönstatt-Bewegung. (fxn)