Evangelische Kirche beschließt Tempolimit für Bischöfe
Deutschlands evangelische Bischöfinnen und Bischöfe sollen künftig maximal mit Tempo 100 über die Autobahn fahren. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beschloss am Mittwoch auf ihrer Tagung in Magdeburg, dass man es für geboten halte, bei Fahrten in kirchlichem Kontext ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen und ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern auf Landstraßen einzuhalten, um treibhausbasierte Emissionen spürbar zu verringern. Zudem will sich die Kirche politisch für ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern einsetzen.
"Wir unterstützen die politischen Bemühungen, um das zu erreichen", sagte Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung. "Das ist etwas anderes, als zu moralisieren." Ähnlich äußerte sich die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt: "Es geht um eine Selbstverpflichtung – und das wird uns eher helfen in Bündnissen mit anderen, die sehen, die evangelische Kirche lässt uns damit nicht allein." Zuvor hatte sich die Synode auf Antrag des Synodalen Arnd Henze bereits dafür ausgesprochen, dass die EKD eine Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 anstrebt.
Im Jahr 2019 war die Forderung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) nach Einführung eines generellen Tempolimits auf deutschen Autobahnen von der Bundesregierung zurückgewiesen worden. Die EKD beendet an diesem Mittwoch ihre viertägigen Synodenberatungen. Wichtige Themen bei der Jahrestagung des Kirchenparlaments waren friedensethische Debatten im Lichte des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, das kirchliche Engagement beim Klimaschutz und die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt. (tmg/KNA/epd)