Caritas-Präsidentin mahnt mehr legale Arbeitsmigration an
In der Landwirtschaft, der Nahrungsmittelproduktion oder im Reinigungsgewerbe braucht Deutschland nach Worten von Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa ausländische Arbeitskräfte. Die Gesellschaft sei auf sie angewiesen, mahnte sie am Sonntag in Berlin. "Aber anstatt die Türen zu öffnen, leistet sich Europa absurde Diskussionen über drohende Einwanderung in die Sozialsysteme, es werden Ressentiments gegen Ausländerinnen und Ausländer geschürt."
Vielmehr müssten legale Zugangswege für Arbeitsmigration in die EU und nach Deutschland geschaffen werden, so Welskop-Deffaa: "Wir brauchen nicht nur IT-Spezialisten und Programmiererinnen, Medizinerinnen und Pflegefachkräfte." So wären Hunderttausende privater Haushalte "aufgeschmissen", wenn nicht ausländische Frauen die Sorgearbeit für ältere Familienmitglieder übernehmen würden.
Auch müssten die Rechte von Arbeitsmigrantinnen und -migranten geachtet und geschützt werden. "Ausländische Arbeitskräfte, ohne die ganze Branchen kollabieren würden, müssen zum Teil illegal arbeiten und werden dabei ausgebeutet", kritisierte die Caritas-Präsidentin. Deutschland solle sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, Migrationswege zu öffnen und zu vereinfachen: "Das setzt voraus, dass Migration als die Chance wahrgenommen wird, die sie darstellt." (KNA)