Neue Aufgabe für den Ex-Sekretär von Benedikt XVI.

Bericht: Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Costa Rica werden

Veröffentlicht am 21.03.2023 um 14:46 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Nach dem Tod des früheren Papstes Benedikt XVI. war die berufliche Zukunft seines ehemaligen Privatsekretärs offen. Laut einem Medienbericht hat Papst Franziskus aber nun über die neue Aufgabe für Erzbischof Georg Gänswein entschieden.

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Erzbischof Georg Gänswein soll neuer Apostolischer Nuntius in Costa Rica werden. Das berichtet das spanische Portal "Religion Digital" (Dienstag). Der Heilige Stuhl habe die Behörden des mittelamerikanischen Landes in der vergangenen Woche um eine Genehmigung für den langjährigen Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) gebeten, schreibt das Portal, ohne jedoch eine Quelle für die Information zu nennen. Und weiter: "Wenn, wie üblich, keine behördliche Antwort erfolgt, wird Rom das 'Ja' als erteilt betrachten und das Schicksal des Mannes bekannt geben, der Franziskus in den letzten Monaten ein Dorn im Auge geworden ist."

Vor zwei Wochen hatte Gänswein selbst noch mitgeteilt, dass er bisher noch nicht wisse, was er künftig machen werde. "Die neue Aufgabe, die auf mich wartet, ist mir noch nicht bekannt", sagte Gänswein am 8. März bei einer Veranstaltung in München. Er bestätigte dabei auch, dass ihn Franziskus am Samstag zuvor in Audienz empfangen habe. Der Papst habe ihm dabei erklärt, noch keine Entscheidung bezüglich seiner Person getroffen zu haben; er brauche noch etwas Zeit. Gänsweins derzeitige Aufgabe ist es nach eigenen Worten, als Testamentsvollstrecker, zu dem ihn der an Silvester verstorbene Benedikt benannt habe, zu wirken: "Und da bin ich jetzt dabei." Gänsweins jüngst erschienenes Buch „Nichts als die Wahrheit“ über seine Zeit an der Seite des früheren Papstes steht derzeit an der Spitze der "Spiegel"-Bestsellerliste.

Costa Rica liegt zwischen Nicaragua und Panama und hat 5,1 Millionen Einwohner. Bei einer Umfrage bekannten sich vor ein paar Jahren 52 Prozent der Bevölkerung zur römisch-katholischen Kirche. Im August vergangenen Jahres war die katholische Kirche des Landes von einem Gericht in der Hauptstadt San Jose zu einer Entschädigungszahlung von umgerechnet etwa 100.000 Euro an ein Opfer sexuellen Missbrauchs verurteilt worden. Das Gericht stellte damals in seinem Urteil die Mitverantwortung des Erzbischofs von San Jose, Jose Rafael Quiros, als oberstem Dienstherren der Institution in dem mittelamerikanischen Land fest. (stz)