Premiere: "Marsch für das Leben" erstmals in zwei deutschen Städten
Der "Marsch für das Leben" soll mit Köln und Berlin in diesem Jahr erstmals an zwei Standorten stattfinden. Wie die Vorsitzende des "Bundesverbandes Lebensrecht", Alexandra Linder, am Donnerstag in Berlin mitteilte, ist er für den 16. September geplant und steht unter dem Motto: "Einzigartig. Leben wagen." Damit soll auf die Einzigartigkeit jedes Menschen von seiner Zeugung bis zu seinem Tod hingewiesen werden. "Jeder Mensch, der stirbt, fehlt – seiner Familie, seinem Umfeld, der Gesellschaft, der Menschheit", so Linder.
Eineinhalb Jahre nach der Bundestagswahl sei die "Humanitäts-Bilanz der Regierungspolitik" in vielen Bereichen verheerend, sagte die Verbandsvorsitzende. Frauen im Schwangerschaftskonflikt würden immer mehr alleingelassen, die Abtreibungszahlen stiegen und man wolle Medizin-Studenten zu Abtreibungen zwingen. Ebenso solle der assistierte Suizid legalisiert werden.
Kritik auch an Plänen zur Legalisierung der Leihmutterschaft
Scharfe Kritik äußerte sie auch an Plänen zur Legalisierung der Leihmutterschaft, "verbunden mit der weiteren Degradierung von Kindern zu bestellbaren Produkten und ihrer willkürlichen Entmenschlichung vor der Geburt". Zugleich wüchsen bei den Menschen Nöte, Sorgen und Bedenken. Die Anfragen nach Hilfe und Beratung, nach sachlichen Informationen und wissenschaftlichen Vorträgen zu den genannten Themen stiegen stetig.
Der deutsche "Marsch für das Leben" fand erstmals 2002 statt und wird seit 2008 jährlich abgehalten. Er geht auf den US-amerikanischen "March for Life" zurück und stand ursprünglich unter dem Motto "1.000 Kreuze für das Leben". Die Veranstaltung ist wegen der Teilnahme rechter Demonstranten nicht unumstritten. Auch deutsche Bischöfe nahmen in der Vergangenheit am Marsch teil, so zuletzt der Berliner Erzbischof Heiner Koch, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und der Rottenburger Weihbischof Thomas Maria Renz. (tmg/KNA)