35-Jähriger wird Prämonstratenser-Abt im Stift Wilten
Das österreichische Stift Wilten hat einen neuen Abt. Wie das Stift am Montag mitteilte, wählte die Gemeinschaft den 35-jährigen Leopold Jürgen Baumberger zum Vorsteher der Prämonstratenserabtei. Baumberger ist der erste Abt in der Geschichte des Stiftes, der den Namen Leopold trägt. Baumberger ist einer der jüngsten Äbte des Stifts. Dennoch ist er nicht der jüngste Abt aller Zeiten: Im 18. Jahrhundert wählten die Chorherren einen 31-jährigen Vorsteher.
Leopold Jürgen Baumberger wurde 1987 in Steyr geboren und studierte Pharmazie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Nachdem er die Fachprüfung für den Apothekerberuf abgelegt hat, begann er zunächst als Seminarist für die Diözese Linz ein Diplomstudium der Katholischen Fachtheologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. In dieser Zeit lernte Jürgen (sein Taufname) den Orden der Prämonstratenser im Stift Wilten kennen und trat 2014 dort ein. Nach der Ewigen Profess auf das Stift Wilten im Jahr 2018 wurde er 2019 zum Diakon und zum Priester geweiht. Seitdem arbeitet Baumberger als Kooperator im Seelsorgeraum Sellraintal, ist seit 2021 Feuerwehrkurat und seit 2022 Schützenkurat, sowie Bereichsseelsorger für den Malteser-Hospitalsdienst Tirol.
Die Prämonstratenser sind eine Chorherrengemeinschaft. Im Gegensatz zu anderen Orden sind Prämonstratenser geweihte Priester und keine Mönche. Trotzdem leben die Mitglieder nach strengen Regeln und legen ein Gelübde ab. In Deutschland gibt es derzeit drei Prämonstratenser-Abteien – Duisburg-Hamborn, Windberg in Niederbayern und Speinshart in der Oberpfalz – sowie zwei Priorate: Roggenburg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und Magdeburg. (ben)