Erzbischof von Nairobi verbietet Segnung von Homosexuellen
Der kenianische Erzbischof Philip Anyolo hat die Segnung homosexueller Paare verboten und sich damit gegen die neue Linie des Vatikans gestellt. Das Verbot gelte für alle Geistlichen, die in der Hauptstadt-Erzdiözese Nairobi wirkten, berichteten örtliche Medien. Mit dem Verbot solle sichergestellt werden, dass die "immerwährende Lehre der Kirche hinsichtlich Heirat" bewahrt bleibe. In dem ostafrikanischen Land stieß die Erlaubnis des Vatikans, dass homosexuelle Paare von Priestern gesegnet werden dürfen, auf Protest unter Katholiken.
Mit der Weisung an Nairobis Priester hat sich Anyolo nach Ansicht der kenianischen Tageszeitung "Nation" über Papst Franziskus "hinweggesetzt". Der Sender Capital FM zitierte den Senator des Bundesstaats Kakamega, Bonny Khalwale, am Montag mit den Worten: "Wir müssen homosexuelle Themen ablehnen. Wir sind Afrikaner." Bei einem Gottesdienst habe der Lokalpolitiker Gläubige aufgerufen, keine Kirche zu "akzeptieren", deren Lehre der Bibel widerspreche.
Seit Jahren zeichnet sich in Teilen Afrikas Widerstand gegen den Reformkurs von Franziskus ab. Zu Jahresbeginn sagte der südafrikanische Kirchenanalytiker Russell Pollitt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), in Afrika pflegten selbst etliche junge Priester eine "viel konservativere Theologie" als der Papst. Dies wirke sich bis auf die Gemeindeebene aus. Da die Kirche in Afrika derzeit am schnellsten wachse, werde der konservativere Kurs in den kommenden Jahren auch den globalen Katholizismus beeinflussen.
Auch die Bischofskonferenzen von Nigeria, Malawi und Sambia hatten ähnlich lautende Erklärungen veröffentlicht. (ben/KNA)