Zweiter Kandidat in Folge tritt Amt als Diözesanbischof nicht an
Die Diözese Mar del Plata in Argentinien verliert den zweiten Bischof in Folge vor der Amtseinführung. Papst Franziskus hat den Rücktritt des erst Mitte Dezember ernannten Gustavo Larrazábal angenommen, wie der Pressesaal des Heiligen Stuhls am Mittwoch mitteilte. Gründe für den Rücktritt teilten weder der Heilige Stuhl noch die Diözese mit. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass gegen Larrazábal Vorwürfe wegen Belästigung und Machtmissbrauch erhoben wurden, die sich auf die Jahre 2007 bis 2013 beziehen. Nach Bekanntwerden hatte die Apostolische Nuntiatur in Argentinien zunächst mitgeteilt, dass der Papst volles Vertrauen in den Bischof habe und die Vorwürfe für unbegründet halte.
Nach Veröffentlichung des Rücktritts am Mittwoch erläuterte Larrazábal seine Entscheidung in einer knappen Mitteilung auf der Facebook-Seite der Diözese. Er sei "nach einem sehr gewissenhaften Prozess der Unterscheidung und des Gebets" zu dem Schluss gekommen, dass es nicht angemessen sei, die Leitung des Bistums Mar del Plata zu übernehmen. Er werde seinen Dienst als Weihbischof der Erzdiözese San Juan fortsetzen. Auf die Vorwürfe ging er nicht ein. Die Diözese Mar del Plata wird damit weiterhin vakant bleiben, zum Apostolischen Administrator wurde der Weihbischof von Buenos Aires, Ernesto Giobando, ernannt.
Zuvor hatte bereits der im November zum Diözesanbischof ernannte José María Baliña vor Amtsantritt zurückgezogen. Der vormalige Weihbischof von Buenos Aires nannte gesundheitliche Probleme als Gründe für die Entscheidung. Die Amtseinführung Larrazábals war eigentlich für den kommenden Samstag angesetzt gewesen, dem Termin, an dem auch schon Baliña die Leitung der Diözese hätte übernehmen sollen. Das Bistum Mar del Plata wurde im Juli vakant, nachdem der bisherige Bischof Gabriel Antonio Mestre als Nachfolger des zum Glaubenspräfekten ernannten Víctor Manuel Fernández zum Erzbischof von La Plata ernannt wurde. (fxn)