Bekannt für den Einsatz für Migranten und Geflüchtete

Bischof bricht bei Messe zusammen – tot

Veröffentlicht am 06.05.2024 um 12:56 Uhr – Lesedauer: 

Francistown ‐ Eigentlich war er kerngesund: Doch nach einer langen Rosenkranz-Wanderung brach der botswanische Bischof Rebello bei der Messe zusammen. Der Streiter für die Menschenrechte von Geflüchteten konnte noch die Eucharistie empfangen, kurz darauf starb er.

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Der Bischof von Francistown (Botswana), Anthony Pascal Rebello, ist bei der Feier der Messe zusammengebrochen und kurz darauf gestorben. Die Diözese bestätigte am Samstag auf ihrer Facebook-Seite den Tod des 73-jährigen Steyler Missionars, der völlig unerwartet gekommen sei: "Er war weder krank noch hatte er über gesundheitliche Probleme geklagt." Rebello feierte am Samstagmorgen eine Messe in einer Gemeinde, nachdem er zuvor an einer 20 Kilometer langen Rosenkranz-Wanderung teilgenommen hatte. Die Diözese schilderte die näheren Umstände des Todes: Während der Predigt, die er nicht selbst gehalten habe, sei der Bischof kurz ohnmächtig geworden. Nachdem Gemeindemitglieder ihm Wasser und Saft gereicht hatten, sei es ihm aber zunächst wieder gut gegangen. Er habe noch die Kommunion empfangen können, sich dann aber ins Pfarrhaus zurückgezogen. Nach der Messe wurde Rebello ins Krankenhaus gebracht, wo er verstarb. Eine Todesursache nannte die Diözese nicht.

In Botswana war Rebello für seinen Einsatz für die Menschenrechte von Migranten und Geflüchteten bekannt, die vor allem aus Burundi, Angola, Simbabwe und Uganda ins Land kommen. Er betonte die Gastfreundschaft seiner Diözese und kritisierte die Zustände in den Flüchtlingslagern. Der 1950 in Kenia Geborene trat 1969 den Steyler Missionaren bei und wurde 1977 zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er in Indien, in Botswana war er bis 1984 Pfarrer und anschließend Provinzial seines Ordens in Kenia. Weitere Stationen als Missionar waren Antigua und Barbuda sowie Angola und erneut Indien. In Botswana war Rebello wieder ab 2003. Am 5. Juli 2021 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Francistown. Das 1998 als Apostolisches Vikariat errichtete und 2017 zur Diözese erhobene Francistown wurde bisher immer von Steyler Missionaren geleitet.

Die Bischofskonferenz des südlichen Afrikas (SACBC), zu der das Bistum Francistown gehört, zeigte sich angesichts des plötzlichen Todes betroffen und drückte der Diözese, dem Orden der Steyler Missionare und der Familie des Verstorbenen ihr Beileid aus. "Mögen alle durch die Gewissheit getröstet werden, dass Bischof Rebello ein bescheidener Mann mit starkem und beispielhaftem Glauben war, von dem wir glauben, dass er nun in der Gesellschaft seines auferstandenen Herrn ist", sagte der Vorsitzende der SACBC, Bischof Sithembele Anton Sipuka. (fxn)