Jesuiten verlassen nach mehr als 400 Jahren Mallorca
Der Jesuiten-Orden verlässt nach mehr als 400 Jahren auf Mallorca die Insel. Das meldet die "Mallorca-Zeitung" unter Berufung auf die lokale Ordensleitung. Grund sei Überalterung der verbliebenen Brüder und Patres, die vor Ort nicht mehr die angemessene medizinische Versorgung bekommen könnten. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und sei sich der Enttäuschung der Katholiken bewusst.
Das traditionsreiche Haus der Jesuiten liegt im Zentrum der Hauptstadt Palma. Im Januar hatte eine spanische Klinikkette das Gebäude, in dem auch eine Jesuitenschule beherbergt ist, für die kommenden 50 Jahre gepachtet. Dort solle ein umgebauter Wohnkomplex entstehen. Damals habe es noch geheißen, dass die zwölf Jesuiten dort wohnen blieben, aber innerhalb des Hauses umziehen. Die rund 450 Schüler sollen 2025 in einem neuen Gebäude weiterlernen.
1561 hatten die Jesuiten laut Bericht die Schule Nuestra Senora de Montesion im Herzen Palmas gegründet. Seitdem war der Orden außer in den Jahrzehnten seines staatlichen Verbots auf der Insel präsent. (KNA)