100 Delegationen von Staaten und Organisationen bei Friedenskonferenz

Ökumenischer Patriarch nimmt am Ukraine-Gipfel teil

Veröffentlicht am 15.06.2024 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 

Ziel der Friedenskonferenz ist es, ein "gemeinsames Verständnis für einen möglichen Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine" zu entwickeln. Neben Staaten und Organisationen nehmen auch Kirchenvertreter teil.

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Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., nimmt an der Friedenskonferenz für die Ukraine teil. Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirchen traf am Samstag in der Schweiz ein, wie sein Patriarchat in Istanbul mitteilte. Er ist das einzige Kirchenoberhaupt, das die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd zu der internationalen Konferenz auf dem Bürgenstock im Kanton Nidwalden eingeladen hat.

Zu dem Gipfel versammeln sich an diesem Wochenende mehr als 50 Staats- und Regierungschefs. Für den Vatikan nimmt als Beobachter Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin teil, Chefdiplomat des Heiligen Stuhls und protokollarisch zweithöchster Amtsträger der katholischen Kirche nach Papst Franziskus. Insgesamt werden nach Schweizer Regierungsangaben 100 Delegationen von Staaten und Organisationen erwartet. Bei der Konferenz soll ein "gemeinsames Verständnis für einen möglichen Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine" entwickelt werden. Im Fokus stehen die nukleare Sicherheit, die Ernährungssicherheit, humanitäre Themen und die Frage, "wie und wann Russland in diesen Prozess einbezogen werden kann". Moskau nimmt an der Konferenz, die Bern auf Bitten der Ukraine ausrichtet, nicht teil. Sie dauert bis Sonntag.

Russland führt seit über zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Beide Länder sind mehrheitlich orthodox geprägt. Patriarch Bartholomaios I. hat sich klar auf die Seite der Ukraine gestellt und den Einmarsch russischer Truppen im südwestlichen Nachbarland scharf verurteilt. An der Konferenz nehmen unter anderen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) teil. Auch Indien, Argentinien, Brasilien, Indonesien und die Vereinten Nationen sind vertreten. (KNA)