Selten so schnell: Papst Franziskus nimmt Rücktritt von Erzbischof an
Papst Franziskus hat den Rücktritt des Erzbischofs von Bangkok, Kardinal Francis Xavier Kriengsak Kovithavanij, angenommen. Dies wurde am Donnerstag vom vatikanischen Presseamt bekannt gegeben, am Tag, an dem der Kardinal 75 Jahre alt wurde. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Die Leitung der Erzdiözese wurde vorübergehend dem Bischof der nordthailändischen Stadt Chang Mai, Francis Xavier Vira Arpondratana, übertragen.
Die schnelle Annahme des Rücktrittsgesuchs durch den Pontifex kam Medienberichten zufolge jedoch nicht überraschend. Wie die Nachrichtenagentur "AsiaNews" berichtet, habe es seit einiger Zeit erhebliche Spannungen zwischen dem Erzbischof und einem großen Teil des Klerus gegeben. Grund dafür seien Entscheidungen in der Leitung der Erzdiözese. Die Erzdiözese Bangkok zählt heute etwas mehr als 122.000 Gläubige, was 0,9 Prozent der überwiegend buddhistischen Bevölkerung entspricht. Die Ortskirche umfasst 59 Pfarreien, in denen rund 240 Priester, darunter Diözesanpriester, Ordensleute und Missionspriester, ihre pastorale Arbeit tun.
Kovithavanij ist der zweite Kardinal in der Geschichte der thailändischen Kirche nach seinem Vorgänger, dem emeritierten Erzbischof Michael Michai Kitbunchu, der von 1972 bis 2009 an der Spitze der Erzdiözese stand. Kovithavanij empfing 1977 die Priesterweihe. Nach Stationen als Rektor des Nationalen Priesterseminars in Sampran und als Dompfarrer wurde er 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Nakhon Sawan ernannt. Zwei Jahre später wurde er als Nachfolger von Kardinal Kitbunchu Erzbischof von Bangkok. Papst Franziskus berief ihn 2015 ins Kardinalskollegium. (mtr)