Vatikan verbietet Alte Messe bei Traditionalisten-Wallfahrt
Das vatikanische Glaubensdikasterium hat die Alte Messe bei der Traditionalisten-Wallfahrt im spanischen Covadonga verboten. Zuvor hatten traditionalistische Blogs über ein mögliches Verbot berichtet, die offizielle Bestätigung veröffentlichten die Organisatoren der Wallfahrt am Samstag auf Facebook. Darin heißt es, das Erzbistum Oviedo habe vom Dikasterium für den Gottesdienst die Anweisung erhalten, dass in der Basilika von Covadonga "keine traditionelle lateinische Messe gefeiert werden darf". Stattdessen werde der Abschlussgottesdienst auf dem Campingplatz gefeiert und bei der Ankunft in Covadonga das Te Deum vor dem Allerheiligsten gebetet. "Diese Situation soll für uns kein Grund zur Traurigkeit sein", heißt es abschließend.
Die jährliche Wallfahrt in der spanischen Erzdiözese Oviedo findet seit 2021 statt und ähnelt der Wallfahrt im französischen Chartres, an der Medienberichten zufolge rund 20.000 Pilger teilgenommen haben. Eine ähnliche Teilnehmerzahl wird laut Website der Organisatoren in Covadonga in Spanien erwartet. Covadonga ist eine Station auf der Nordvariante des spanischen Jakobswegs.
Durch das Motu Proprio "Traditionis custodes" von 2021 hat Papst Franziskus die Feier der Alten Messe eingeschränkt. Seit einigen Wochen jedoch kursieren in traditionalistischen Kreisen Gerüchte, der Vatikan wolle die Feier der Alten Messe weiter einschränken. Die Gerüchte wurden verstärkt, nachdem Papst Franziskus den Prior des "Instituts Christ König", Gilles Wach, in Audienz empfangen hatte. Das Institut feiert die Liturgie in der vorkonziliaren Form. Das Institut berichtete, dass der Papst sie aufgefordert habe, an ihrem Charisma festzuhalten. Anderen Medienberichten zufolge haben hochrangige Mitarbeiter des Glaubensdikasteriums eine weitere Einschränkung der vorkonziliaren Liturgie allerdings dementiert. (mtr)