Olympische Bewegung als Vorbild: Kirche sollte klar kommunizieren
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In wenigen Tagen beginnen die Olympischen Spiele und ich freue mich, in Paris dabei sein zu können. Wenn auch nur als Zuschauer. Ich werde zum Teilnehmer der Olympischen Bewegung. Die Vorfreude auf die Spiele steigt. Nicht nur bei mir.
Beyond the games, Jenseits der Spiele, heißt ein Kapitel auf der Homepage des IOC, in dem thematisiert wird, wie die Olympische Bewegung die Gesellschaft mitgestaltet und für welche Werte sie steht: Education, Protection and Respect of Human Rights, Integrity, Olympic legacy, Olympic solidarity, Olympism 365, Peace and development through sport, Refugees, Sustainiability und Young leaders lauten die einzelnen Cluster, in denen die gesellschaftlichen Ziele der Olympischen Bewegung kommuniziert und mit konkreten Maßnahmen zur Realisierung hinterlegt werden.
Um ein Beispiel herauszugreifen: Zum Thema Education heißt es: Eines der Ziele der Olympischen Bewegung ist es, eine friedvolle und bessere Welt aufzubauen, indem Jugendliche durch eine Sportpraxis ohne Diskriminierung jedweder Art im olympischen Geist erzogen werden; jenem olympischen Geist, der wechselseitiges Verständnis im Geist der Freundschaft, Solidarität und des fairplay fordert. Diese Zielsetzung wird durch unterschiedliche Maßnahmen konkretisiert, die ausführlich beschrieben werden: das Olympic Values Education Programme, das Olympic Studies Centre, die Olympic World Library, die Lehrressourcen des Olympischen Museums und das YOG Education Program at Youth Sporting Events. Auf ähnliche Weise werden Ziele und Maßnahmen für den Schutz und die Achtung der Menschenrechte, für Integrität, Solidarität, Nachhaltigkeit, Frieden etc. benannt und erläutert.
Nach der Lektüre weiß man, wofür die Olympische Bewegung steht. Und man hat das Gefühl: Die Richtung stimmt. Sie wird vorbildlich kommuniziert. Ich würde mir wünschen, dass die Kirche das auch hinbekäme: kompakt und klar zu kommunizieren, wofür sie sich einsetzt und wie sie die Gesellschaft beyond the church mitgestalten will.
Der Autor
Michael Böhnke ist Professor für systematische Theologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Außerdem ist er Ethik-Beauftragter des Deutschen Leichtathletikverbands.Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.