Französische Bischöfe kritisieren Olympia-Auftakt
Frankreichs Bischöfe haben Teile der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris scharf kritisiert. In einer Szene sei das Christentum verspottet und verhöhnt worden, hieß es in einem am Samstag veröffentlichten Schreiben auf der Plattform "X" (ehemals Twitter). Bei der umstrittenen Szene hatten Drag Queens gemeinsam mit Tänzern und Performern auf einer Brücke über die Seine offenbar das letzte Abendmahl Christi mit seinen Jüngern in der Version von Leonardo da Vinci nachgestellt – und zwar parodierend als Transgender-Party und Modeschau. Prominenteste Darstellerin war Nicky Doll, bekannt für die Moderation des Drag Race France, die bereits im Vorfeld der Spiele die Olympische Fackel ein Stück getragen hatte.
Nach Einschätzung der Bischöfe seien Christen auf allen Kontinenten durch die Provokation und Übertreibung verletzt worden. Zugleich bedankten sie sich bei Vertretern anderer Religionen, die nach der Zeremonie ihre Solidarität bekundet hätten. Darüber hinaus lobten sie den Auftakt allerdings und schrieben, es habe wunderbare Momente der Schönheit, der Freude und des Glücks gegeben. Andere Beobachter hingegen wiesen auf den Auftritt von Céline Dion mit dem Lied "L'hymne a l'amour" von Edith Piaf hin, in dem es am Ende heißt: "Gott vereint alle, die sich lieben".
Reaktion auch von Sportbischof Oster
Auch der Sportbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Stefan Oster, äußerte sich zur Eröffnung der olympischen Spiele auf Facebook: "Eine eindrucksvolle Eröffnung von hoffentlich friedlichen Spielen. Das queere Abendmahl war allerdings ein Tiefpunkt und in der Inszenierung völlig überflüssig".
Die 33. Olympischen Sommerspiele waren am Freitagabend in Paris eröffnet worden. Anders als bisher fanden die Feierlichkeiten nicht in einem Stadion, sondern auf dem Fluss Seine statt. Bis zum 11. August treten mehr als 10.500 Athleten in 329 Wettbewerben an. (mtr/KNA)
27.7., 16:58 Uhr: Ergänzt um Kommentar von Bischof Oster.