John Cleese verrät wichtigste Lektion aus "Das Leben des Brian"
John Cleese (84), Kultkomiker, kann sich offenbar nur wundern, welche Entwicklung die einst von Kirchenkreisen heftig kritisierte Komödie "Das Leben des Brian" von Monty Python genommen hat. "Wir hätten nie gedacht, dass jemand den Film ernst nehmen würde, obwohl wir in dem Film sehr ernste Themen ansprechen", sagte Cleese der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost". In der 1979 veröffentlichten Produktion geht es um den naiven Brian, der zur selben Zeit wie Jesus geboren wird. Durch Missverständnisse wird er gegen seinen Willen als Messias verehrt. Weil er sich gegen die römischen Besatzer engagiert, stirbt er bei einer Massenkreuzigung.
Am Anfang des Films hätten sie Jesus die Seligpreisungen sprechen lassen - "und das wird mit größtem Respekt behandelt", so Cleese. Dann aber werde zu den Zuhörern geschwenkt, die sich auf die sinnlosesten selbstbezogenen Streitigkeiten einließen. Damit sollte Cleese zufolge deutlich werden, dass, auch wenn jemand behauptet, Christ zu sein, sein Verhalten nicht mit den Lehren Christi übereinstimmen muss. "Man muss sich nur die Lächerlichkeit des Wohlstandschristentums in den Vereinigten Staaten vor Augen führen, um zu erkennen, dass manche Menschen eine Lehre nehmen und sie mehr oder weniger auf den Kopf stellen können."
Sich Christ nennen und das Gegenteil tun
Die wichtigste Lektion, die "Das Leben des Brian" vermittelt, ist nach den Worten des britischen Komikers, dass Menschen eine Religion annehmen und mehr oder weniger das Gegenteil von dem tun können, was der Gründer ihnen geraten hat. Zugleich aber hielten sie das soziale Prestige aufrecht, das damit einhergehe, sich Christ nennen zu können. (KNA)