Papst besorgt wegen wachsender Spannungen an den Kriegsfronten
Papst Franziskus ist besorgt angesichts der sich ausweitenden Kriege im Nahen Osten und in Osteuropa. "An den Kriegsfronten ist die Spannung sehr hoch", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag vor Tausenden Menschen auf dem Petersplatz. Er fügte hinzu: "Möge die Stimme der Völker gehört werden, die nach Frieden verlangen!" Die Gläubigen rief der Papst auf, für Frieden zu beten und erinnerte dabei insbesondere an die Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und in Myanmar.
Außerdem verurteilte der Pontifex scharf die Ermordung des Umweltaktivisten Juan Lopez in Honduras. Er erinnerte daran, dass der am 14. September in der Stadt Tocoa erschossene Lopez Koordinator für Sozial- und Umweltpastoral im Bistum Trujillo war. Die Nachricht von dessen Tod schmerze ihn, so der Papst, er verurteile jede Form von Gewalt. Zugleich erklärte er sich solidarisch mit allen, deren Grundrechte mit Füßen getreten würden, und mit jenen die sich für sie einsetzten. Lopez, ein indigener Umweltaktivist und Kommunalpolitiker, hatte in den vergangenen Jahren zu Protesten gegen Wasserkraftwerke und Bergbauprojekte aufgerufen. Wenige Tage vor seiner Ermordung forderte er laut Medienberichten den Bürgermeister von Tocoa öffentlich zum Rücktritt auf, weil dieser Verbindungen zum Drogenhandel unterhalte.
Um die Schwächsten kümmern
Zum Thema Macht äußerte sich das Kirchenoberhaupt ebenfalls. Wahre Macht sei etwas anderes, als Herrschaft über andere Menschen auszuüben, so der Pontifex. "Jesus lehrt uns, dass die wahre Macht nicht in der Herrschaft der Stärksten besteht, sondern darin, sich um die Schwächsten zu kümmern", sagte er.
Und, so der Papst weiter: "Wenn du groß sein willst, mach dich klein und diene den anderen. (...) Wir alle sind nur deshalb am Leben, weil wir (als Kinder) angenommen wurden. Aber die Macht lässt uns diese Wahrheit vergessen. Und dann werden wir zu Menschen, die dominieren wollen, anstatt zu dienen. Und die ersten, die darunter leiden, sind die Untersten: die Kleinen, die Schwachen, die Armen. Wie viele Menschen leiden und sterben wegen Kämpfen um Macht?" (mtr/KNA)