Keine Aussprache zur Frauenfrage bei Weltsynode
Bei der in Rom tagenden Weltsynode über neue Mitwirkungsmöglichkeiten in der katholischen Kirche bleibt der Umgang des Vatikans mit dem Thema Frauenweihe ein Stein des Anstoßes. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) aus Synodenkreisen erfuhr, verlief ein für Freitagnachmittag anberaumtes Treffen mit Vertretern der vatikanischen Studiengruppe zum Diakonat der Frau gänzlich ohne Informationen und ohne Debatten. Die Synodalen seien lediglich aufgefordert worden, mündliche oder schriftliche Eingaben zu machen.
Dies habe zu zahlreichen Unmutsäußerungen geführt. Ein asiatischer Bischof habe von "skandalösem Verhalten" gesprochen, deutschsprachige Teilnehmende von einer "schlimmen Enttäuschung". Aus den Begegnungen anderer Studiengruppen mit den Synodalen, die zeitgleich am Freitagnachmittag stattfanden, wurde berichtet, dass die Experten dort ausführlich berichtet und sich vielen Fragen offen gestellt hätten. An dem gänzlich anders verlaufenen Treffen mit zwei Vertretern der Studiengruppe zum Frauenthema nahmen nach Augenzeugenberichten rund 100 Synodale teil. Das entspricht etwa einem Drittel der Synodenversammlung.
Die Begegnungen mit den Experten waren erst vor zwei Wochen ad hoc von der Synodenleitung eingeräumt worden, nachdem zahlreiche Teilnehmer eine Möglichkeit zum Austausch über strittige Themen gefordert hatten. Mehrere Synodale kündigten am Freitagabend an, mit einer schriftlichen Eingabe an die Synodenleitung gegen das Verhalten der Arbeitsgruppe zum Frauenthema protestieren zu wollen. (KNA)