Ruhrbistum plant 24-Stunden-Kitas
Er verwies darauf, dass gerade auch im Ruhrgebiet zunehmend beide Elternteile berufstätig sein müssten, um das Familieneinkommen zu erwirtschaften. Auch Alleinerziehende benötigten Unterstützung. Schwesig hatte angekündigt, Kindertagesstätten beim Ausbau ihrer Spätbetreuung staatlich zu fördern. Dafür wolle sie zwischen 2016 und 2018 bis zu 100 Millionen Euro bereitstellen. Die 24-Stunden-Kitas seien aber nicht flächendeckend für ganz Deutschland geplant, sondern als zusätzliche Angebote zu verstehen.
Overbeck, der auch katholischer Sozialbischof ist, nannte Schwesigs Vorstoß wichtig im Blick auf veränderte gesellschaftliche Lebensrealitäten. Vor diesen dürfe auch die Kirche nicht die Augen verschließen. Keinesfalls rede er einer Monopolisierung der staatlichen Erziehung das Wort. Aber gerade im Mindestlohnsektor gebe es "viele, viele Eltern", die mangels flexibler Arbeitszeiten auf variable Öffnungszeiten mit einer Betreuung vor 7 Uhr und nach 16.30 Uhr angewiesen seien. In diesem Sinne biete das Ruhrbistum bereits eine Kita in einem Einkaufszentrum in Duisburg und ein sogenanntes Kinderzimmer in Gladbeck mit erweiterten Öffnungszeiten an.
Laut Overbeck sollen die geplanten 24-Stunden-Einrichtungen auch für den Notfall ein Angebot für das Wochenende machen und dann vor allem eine Übernachtungsmöglichkeit bieten. Derzeit führe der Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen (KiTa) im Bistum Essen umfangreiche Gespräche mit den Jugendämtern, dem Familienministerium und anderen Institutionen. "Die Finanzierung ist dabei natürlich die große Hürde", so Overbeck. Wie bei anderen Projekten beteilige sich das Bistum an den Kosten. (KNA)