Einbruch in den Naumburger Dom

Der Naumburger Dom ist am frühen Freitagmorgen das Ziel eines Einbruchs geworden. Die bisher unbekannten Täter lösten gegen 4 Uhr den Einbruchsalarm im Treppenhaus der Südklausur aus, wodurch der Wachschutz und der diensthabende Mitarbeiter der Vereinigten Domstifter alarmiert wurden, wie eine Sprecherin der Stiftung Vereinigte Domstifter in Naumburg am Freitag mitteilte.

Beim Eintreffen vor Ort konnte festgestellt werden, dass das Domgelände vom Domplatz aus durch eine Tür betreten worden war, da diese geöffnet war. Kurz nach dem Wachschutz traf auch die Polizei am Tatort ein und durchsuchte zunächst den Kreuzgang und das Treppenhaus, konnte jedoch keine Täter mehr vor Ort finden. Es wurde festgestellt, dass die Tür zu den Besuchertoiletten ebenfalls geöffnet war und die davorstehende Spendenfigur "Else", eine ungefähr 1,20 Meter hohe Steinskulptur, gewaltsam beschädigt wurde. Das eigentliche Spendenbehältnis blieb unversehrt, es konnte an dieser Stelle kein Bargeld entwendet werden.

Zugang zur Vorhalle auch geöffnet

Bei der späteren Begehung wurde bemerkt, dass der Zugang zur Vorhalle des Doms ebenfalls geöffnet wurde und die dahinter befindlichen Kassen durchsucht wurden. Da diese jedoch nur in der Hauptsaison genutzt werden, war auch hier für die Täter kein Bargeld zu erbeuten.

Ebenfalls beschädigt wurde ein Opferstock aus dem 15. Jahrhundert, der sich vor dem Hauptportal des Doms befindet. Auch hier kam es jedoch nicht zu einem Diebstahl. Bis auf die Sachbeschädigungen an den beiden Spendenbehältnissen konnten keine weiteren Schäden festgestellt werden. Das Domschatzgewölbe sowie das Kirchenschiff des Doms mit den Stifterfiguren wurden im Rahmen des Einbruchs nicht betreten. Die Ermittlungen zu Tätern und Motiven dauern derzeit noch an.

Der Naumburger Dom Sankt Peter und Paul zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des europäischen Hochmittelalters. Seit 2018 zählt er zum Unesco-Weltkulturerbe. (KNA)