Räumungsklage kann weitergehen, Päpstlicher Kommissar bestätigt

Schismatische Klarissen scheitern gleich doppelt vor Gericht

Veröffentlicht am 26.02.2025 um 12:27 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Briviesca/Burgos ‐ Trotz Exkommunikation besetzen die ehemaligen Klarissen von Belorado ihr Kloster. Rechtliche Schritte gegen ihre Räumung gehen zäh voran – doch der zuständige Erzbischof hat nun zwei wichtige Erfolge vor Gericht erreicht.

  • Teilen:

Die schismatischen Klarissen von Belorado haben vor Gericht eine Niederlage im Streit um die Räumung ihres Klosters hinnehmen müssen. Ein Eilantrag, mit dem die Schwestern die Räumungsklage des als päpstlichen Kommissar eingesetzten Erzbischofs Mario Iceta stoppen wollten, wurde in der vergangenen Woche abgelehnt, wie das Erzbistum Burgos nun mitteilte. Das Räumungsverfahren läuft damit weiter. Außerdem wies das Gericht eine Klage ab, mit der die Frauen feststellen wollten, dass Iceta keine Autorität über das Kloster habe. Bei der Ernennung zum Päpstlichen Kommissar durch den Vatikan handle es sich um eine eigene Angelegenheit der Kirche, in der staatliche Gerichte unzuständig seien, heißt es in der Entscheidung.

Das Gericht von Briviesca verwies in seiner Entscheidung auf das spanische Religionsverfassungsrecht, das der Kirche Autonomie in der Ausübung eigener Angelegenheiten zusichert. Das Erzbistum hatte bereits im September Räumungsklage eingereicht, da sich die exkommunizierten Schwestern nach wie vor auf dem Anwesen aufhalten. Sie hatten versucht, das Kloster in einen Verein nach bürgerlichem Recht umzuwandeln und so weiterhin Zugriff auf das Vermögen zu haben. Laut dem Erzbistum hat das spanische Innenministerium den ehemaligen Ordensfrauen die Umwandlung des Klosters in einen Verein verweigert. Das Kloster und sein Vermögen sind Kirchenvermögen und gehören nicht einzelnen Ordensangehörigen. Damit haben die ehemaligen Schwestern kein persönliches Anrecht auf das Kloster. Bislang war die Räumung gescheitert, unter anderem, weil die Klage nicht allen Schwestern zugestellt werden konnte. Ursprünglich war die Räumung für Ende Januar vorgesehen. Einen neuen Termin nannte das Erzbistum nicht.

Ex-Schwestern tun alternative Finanzquellen auf

Unterdessen haben die ehemaligen Nonnen ein ehemaliges Hotel in Asturien angemietet, um dort ein Restaurant zu betreiben. Die geistliche Betreuung der Frauen im Hotel hat ein anscheinend in Deutschland geweihter Vagantenbischof übernommen. Neben der Gaststätte wollen die Frauen auch mit Viehzucht Geld verdienen – in der Vergangenheit gab es bereits Maßnahmen gegen die Gemeinschaft wegen illegaler Hundezucht.

Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Im Mai hatten die Schwestern ein Manifest veröffentlicht, mit dem sie sich von der katholischen Kirche lossagten und erklärten, alle Päpste nach Pius XII. nicht anzuerkennen. Im Laufe des Konflikts schlossen sie sich verschiedenen schismatischen angeblichen Bischöfen an und wurden aufgrund ihres Schismas exkommuniziert. Alle Schlichtungsversuche des Päpstlichen Kommissars Iceta scheiterten. Im Kloster befinden sich außer den schismatischen Ex-Nonnen fünf pflegebedürftige ältere Schwestern, die sich dem Schisma nicht angeschlossen haben. (fxn)