Franziskus äußert sich in schriftlich verbreiteter Ansprache

Papst: Mache gerade schwere Zeit durch

Veröffentlicht am 16.03.2025 um 12:57 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Vatikanstadt ‐ Zum fünften Mal seit Einlieferung des Papstes in die Gemelli-Klinik wurde seine sonntägliche Mittagsansprache nur schriftlich verbreitet. Darin dankt Franziskus für die vielfältige Unterstützung – und denkt an die Zukunft der Kirche.

  • Teilen:

Papst Franziskus, seit mehr als vier Wochen im Krankenhaus, ist dankbar für die vielfältige Unterstützung innerhalb und außerhalb der Klinik. Er "mache gerade eine schwere Zeit durch" und sei genauso zerbrechlich wie die "vielen kranken Brüder und Schwestern", erklärte Franziskus in seiner Ansprache zum Mittagsgebet am Sonntag, die zum fünften Mal in Folge nur schriftlich verbreitet wurde. "Unsere Körper sind schwach, aber trotzdem kann uns nichts davon abhalten zu lieben, zu beten, uns hinzugeben, im Glauben füreinander da zu sein, leuchtende Zeichen der Hoffnung", so der 88-Jährige.

"Wie viel Licht leuchtet in diesem Sinne in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen! Wie viel liebevolle Aufmerksamkeit erhellt die Räume, die Flure, die Kliniken, die Orte, an denen die einfachsten Dienste geleistet werden!", lobte der Papst, der seit 14. Februar unter anderem wegen einer Lungenentzündung in der römischen Gemelli-Klinik ist. "Ich weiß, dass viele Kinder für mich beten; einige von ihnen sind heute als Zeichen der Verbundenheit hierher ins Gemelli gekommen. Danke, liebe Kinder! Der Papst liebt Euch und wartet immer darauf, Euch zu treffen."

Neuer Zeitplan für Reformen in der Kirche

Mit Blick auf den am Samstag überraschend vorgelegten Drei-Jahres-Plan zum Reformprojekt Weltsynode bittet Franziskus zum Gebet für die Kirche, "die aufgerufen ist, die in der jüngsten Synodenversammlung getroffenen Beschlüsse in konkrete Entscheidungen umzusetzen". Laut Zeitplan soll das Schlussdokument der Weltsynode vom Oktober 2024 in den kommenden drei Jahren auf lokaler, nationaler und kontinentaler Ebene evaluiert und umgesetzt werden. Zum Abschluss soll im Oktober 2028 eine Kirchenversammlung im Vatikan stattfinden. "Ich danke dem Generalsekretariat der Synode, das die Ortskirchen in den nächsten drei Jahren bei dieser Aufgabe begleiten wird", sagte Franziskus.

Den neuen Zeitplan hatte Synoden-Generalsekretär Kardinal Mario Grech in einem am Samstag veröffentlichten Brief an alle Bischöfe und Patriarchen der Weltkirche mitgeteilt. Franziskus habe am 11. März den Beginn der Umsetzungsphase genehmigt, so der maltesische Kardinal. Im Rahmen des zunächst auf drei Jahre angelegten Projekts Weltsynode sollten neue Wege etwa zur Mitbestimmung von Laien und zu einem neuen Zuschnitt von Bischofs- und Priesteramt gefunden werden. (KNA)