Nach sexuellen Übergriffen öffnet Einrichtung voraussichtlich im Frühjahr 2015

Mainzer Kita bleibt länger geschlossen

Veröffentlicht am 01.09.2015 um 16:45 Uhr – Lesedauer: 
Missbrauch

Bonn ‐ Es seien noch "grundlegende Vorarbeiten" notwendig, teilte das Bistum Mainz am Dienstag mit. Die wegen sexuellen Übergriffen geschlossene Kita sollte eigentlich zum Beginn des Kindergartenjahrs wiedereröffnet werden. Noch fehlt aber ein neues Konzept.

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Das Bistum erläuterte, seine Aufsichtsbehörden, die örtliche Kirchengemeinde als Trägerin der Kita, die Stadt Mainz und das Landesjugendamt seien sich darin einig, dass in einigen Bereichen weitere grundlegende Vorarbeiten nötig seien.

Neues Konzept erarbeiten

So sollten die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kita, deren Stellen ausgeschrieben würden, mit der Kirchengemeinde als Träger unter anderem ein neues Konzept für die Tageseinrichtung erarbeiten. Mit umgebauten Räumlichkeiten werde die Kita voraussichtlich im Frühjahr mit zunächst einer Gruppe wieder eröffnet.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Juni hatte die Pfarrgemeinde den Mitarbeitern der Kita fristlos gekündigt. Bei ihnen handelt es sich um sechs Erzieherinnen einschließlich der Leiterin der Einrichtung und um einen Erzieher. Das Bistum hatte die Eltern der Kinder in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass es für die Geschehnisse "keine andere plausible Erklärung" gebe, als dass es zu "schweren und schwersten Aufsichtspflichtverletzungen des erzieherischen Personals" gekommen sei.

Erzieherinnen reichten Klage gegen Kündigung ein

Die Mainzer Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Die sechs Erzieherinnen reichten vor dem Arbeitsgericht Mainz Kündigungsschutzklage ein. (KNA)

Sexualität nicht tabuisieren

Im Juni ließ die die Nachricht über sexuelle Gewalt unter Kindern in einer Mainzer Kita aufschrecken. Dabei sind die Bistümer bereits gut aufgestellt, was die Prävention von Missbrauch angeht. Konsequenzen müssen dennoch gezogen werden.