Gemeinde will trotz ihrer Vorbehalte nach gemeinsamen Lösungen suchen

Nach Streit: Altar-Versetzung im Naumburger Dom bahnt sich an

Veröffentlicht am 21.08.2025 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 

Naumburg ‐ Ein neuer Standort für den berühmten Cranach-Triegel-Altar im Naumburger Dom? Das gefällt der Kirchengemeinde gar nicht. Trotzdem bietet sie an, nach einer Lösung zu suchen. Es geht auch um einen wichtigen Titel.

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Im Konflikt um den Standort des Cranach-Triegel-Altars im Naumburger Dom in Sachsen-Anhalt bahnt sich offenbar eine Einigung an. Domprediger Michael Bartsch erklärte am Donnerstag nach Informationen des MDR, man wolle den Streit nicht weiter anheizen. Man sei jedoch "traurig" über die geplante Versetzung, so Bartsch. Die Kirchengemeinde hatte sich zuvor für einen Verbleib des Altars im Westchor ausgesprochen und sich damit Forderungen der UN-Kulturorganisation Unesco widersetzt.

Bartsch sagte weiter, die Gemeinde wolle trotz ihrer Vorbehalte nach gemeinsamen Lösungen suchen. Auch praktische Fragen, wie die Feier von Gottesdiensten am möglichen neuen Standort im Nordquerhaus, müssten geklärt werden.

Nach Ansicht der Unesco verdeckt der Altar am jetzigen Standort den Blick auf die Stifterfiguren Uta und Ekkehard, die zu den bedeutendsten Skulpturen des Mittelalters zählen. Um den Status Weltkulturerbe – die Aufnahme erfolgte im Jahr 2018 – zu erhalten, forderte sie deshalb die Versetzung. Die Kirchengemeinde sowie Maler Michael Triegel – er hatte den Cranach-Altar 2022 um ein neu geschaffenes Mittelteil ergänzt – sprachen sich gegen eine Versetzung aus. Das Land Sachsen-Anhalt sowie die für die Verwaltung zuständigen Domstifter signalisierten indes Zustimmung zur Umsetzung, um den Welterbe-Titel zu behalten. (KNA)