80 Jahre Vereinte Nationen – unverzichtbar trotz aller Grenzen

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Heute ist der Tag der Vereinten Nationen – eine Organisation feiert ihr 80-jähriges Bestehen, die aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs entstand, um das zu verhindern, was die Menschheit nie wieder erleben wollte: Krieg, Hunger und Entrechtung. Acht Jahrzehnte später ist die Welt komplexer, doch die Mission der UN bleibt so aktuell wie nie.
Seit ihrer Gründung 1945 haben die Vereinten Nationen Erstaunliches bewirkt. Über 70 Friedensmissionen brachten Millionen Menschen Schutz. Organisationen wie UNICEF, UNHCR oder das Welternährungsprogramm retten täglich Leben. Die Weltgesundheitsorganisation hat Pocken ausgerottet und weltweite Impfprogramme koordiniert. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 setzte Maßstäbe, die bis heute in vielen Verfassungen verankert sind. Institutionen wie der UN-Menschenrechtsrat oder der Internationale Strafgerichtshof machen Menschenrechtsverletzungen sichtbar und ziehen Täter zur Rechenschaft. Mit den Nachhaltigkeitszielen (SDGs) schufen die UN eine globale Agenda, um Armut zu bekämpfen, Gleichberechtigung zu fördern und den Klimawandel einzudämmen.
Natürlich stoßen die UN an Grenzen: Der politische Wille der Mitgliedsstaaten entscheidet oft über Erfolg oder Scheitern, Vetorechte blockieren Entscheidungen und viele Regionen sind zudem nicht angemessen vertreten. Doch in einer Zeit, in der Nationalismen erstarken, Abkommen infrage gestellt und Fakten durch Desinformation ersetzt werden, bleiben die Vereinten Nationen ein unverzichtbarer Ort des Dialogs. Sie schaffen Foren, in denen Konflikte gelöst werden können, bevor sie eskalieren – etwa durch den Sicherheitsrat oder Vermittlungsinitiativen des Generalsekretärs.
Die UN haben Reformbedarf, aber sie dürfen nie infrage gestellt werden. Ohne sie wäre die Welt ärmer an Zusammenarbeit, Hoffnung und Menschlichkeit. In einer Zeit globaler Krisen braucht die Welt mehr Vereinte Nationen – nicht weniger. Es gibt keine wirkliche Alternative zu Dialog und gemeinsamer Verantwortung.
Die Autorin
Andrea Hoffmeier ist Akademiedirektorin der Thomas-Morus-Akademie Bensberg.Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.