Konflikt und Streitigkeiten nehmen kein Ende

Illegaler Verkauf von Kunstwerken? Ex-Äbtissin festgenommen

Veröffentlicht am 28.11.2025 um 10:59 Uhr – Lesedauer: 

Belorado ‐ Bei den schismatischen Klarissen von Belorado eskaliert der Konflikt weiter. Während das Räumungsverfahren gegen die Gemeinschaft stockt, kam es wie in einem Krimi zu einer Verhaftung der früheren Ordensleiterin.

  • Teilen:

Was zunächst wie ein ungewöhnlicher Krimi klingt, ist Realität: Die ehemalige Äbtissin der schismatischen Klarissen von Belorado (Spanien), Laura García de Viedma (Isabel de la Trinidad), ist festgenommen worden. Nach spanischen Medienberichten von Donnerstag und Freitag steht sie im Verdacht, an dem Verkauf von Kunstwerken beteiligt gewesen zu sein, die zum Eigentum der Klarissengemeinschaft gehören, der sie selbst aber nicht mehr angehört. Die Nacht habe die ehemalige Äbtissin in Haft verbracht, heißt es weiter. Unterdessen erklärte eine der Ordensfrauen, sichtlich aufgelöst, in einem selbst aufgenommenen Video: "Sie haben die Mutter verhaftet, und wir wissen nicht warum ... Wir kennen keinen Grund, der sie dazu veranlasst haben könnte!"

Die Polizeiaktion begann am frühen Donnerstagmorgen unter ungewöhnlichen Umständen. Da die Türen des Klosters verschlossen blieben und alle telefonischen Kontaktversuche scheiterten, mussten die Beamten den Mechanismus des Eingangstors aufschrauben, um das Gelände betreten zu können. Erst etwa eine halbe Stunde später öffneten die ehemaligen Ordensfrauen die Klostertür, woraufhin die Durchsuchung begann. Am Nachmittag verließen die Ermittler das Gelände gemeinsam mit der festgenommenen Ex-Äbtissin. 

Mehrere Strafverfahren 

Die Gemeinschaft ist derzeit in mehrere Strafverfahren verwickelt. Ein Verfahren betrifft den Verkauf von 1,7 Kilogramm Gold im Wert von 121.000 Euro. In einem weiteren Verfahren hatte der Päpstliche Kommissar Mario Iceta Anzeige wegen schweren Betrugs erstattet. Zudem wird geprüft, ob sie versucht haben, das Vermögen des Klosters auf eine zivile Vereinigung zu übertragen. Parallel dazu läuft seit über einem Jahr ein Räumungsverfahren gegen die exkommunizierten Ordensfrauen.  

Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Die Ordensfrauen hatten im Mai 2024 ein Manifest veröffentlicht, worin sie sich von der katholischen Kirche lossagten. Zudem erklärten sie, alle Päpste nach Pius XII. (1939–1958) nicht anzuerkennen. Desweiteren schlossen sie sich verschiedenen angeblichen (schismatischen) Bischöfen an. Schließlich wurde ihre Exkommuniation aufgrund des Schismas festgestellt. Alle Schlichtungsversuche des Päpstlichen Kommissars Iceta scheiterten. (mtr)