Ehemaliger Düsseldorfer Stadtdechant wird am 10. Januar zum Bischof geweiht

Rolf Steinhäuser wird neuer Weihbischof in Köln

Veröffentlicht am 11.12.2015 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum Köln

Köln ‐ Rolf Steinhäuser (63) ist am Freitag von Papst Franziskus zum neuen Weihbischof in Köln ernannt worden. Das teilten der Vatikan und das Erzbistum um 12 Uhr mit. Die Bischofsweihe soll am 10. Januar im Kölner Dom stattfinden.

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"Ich war sehr überrascht, weil ich fest damit gerechnet hatte, dass meine derzeitige Aufgabe die letzte Stelle meines Lebens sein wird. Als Weihbischof möchte ich in der Linie von Papst Franziskus zur Veränderung und Gestaltung der Kirche beitragen", erklärte Steinhäuser in einer ersten Reaktion.

Als Weihbischof wird Rolf Steinhäuser für den Pastoralbezirk Mitte mit der Stadt Köln, der Stadt Leverkusen und dem Rhein-Erft-Kreis zuständig sein. Er übernimmt damit die Aufgabe von Weihbischof Manfred Melzer, der am 5. Juni in den Ruhestand gegangen war. "Ich hoffe, dass mir die Aufgabe als Weihbischof sehr viel direkten Kontakt zu Menschen ermöglicht und ich ein Begleiter von wichtigen Momenten ihres Lebens sein kann". Zurzeit gehört Steinhäuser als Domkapitular dem Domkapitel an und ist Leiter des Edith-Stein-Exerzitienhauses. Gleichzeitig wirkt er als Beauftragter für Neuevangelisierung im Erzbistum Köln.

1952 in Köln geboren

Rolf Steinhäuser wurde am 12. Mai 1952 in Köln geboren und empfing 1977 die Priesterweihe. Von 1984 bis 1989 hatte er das Amt des Bonner Stadtjugendseelsorgers inne. 1990 wurde er Diözesan-Jugendseelsorger und Leiter der Abteilung Jugendseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat sowie Rektor der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg. Steinhäuser übernahm im August 1997 das Amt des Stadtdechanten von Düsseldorf, wo er vorher bereits als Pfarrer von Sankt Lambertus und stellvertretender Stadtdechant tätig war. 1998 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel Monsignore. Von 2006 bis 2015 gehörte er als nichtresidierender Domkapitular dem Domkapitel an.

Den kirchlichen Regeln entsprechend werden Weihbischöfe immer auf den Titel eines untergegangenen Bistums geweiht (Titularbistum). Das nicht mehr existierenden Bistums Thuburnica geht auf die gleichnamige antike Stadt in der römischen Provinz Africa proconsularis zurück und lag auf der Fläche des heutigen nördlichen Tunesiens. (stz)

Bild: ©davis/Fotolia.com

Der Kölner Dom ist die Kathedrale des Erzbistums Köln und Deutschlands meistbesuchte Sehenswürdigkeit.

Stichwort: Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln hat knapp 2,1 Millionen Katholiken und ist damit bundesweit die mitgliederstärkste Diözese. Zudem ist Köln mit einem Etat von rund 800 Millionen Euro das finanzstärkste deutsche Bistum. In sieben Stadt- und acht Kreisdekanaten liegen etwa 180 Seelsorgebereiche mit 529 Pfarreien. Dazu gehören etwa 800 Kirchen und Kapellen und rund 400 Filialkirchen, von denen etwa 600 unter Denkmalschutz stehen. Erster Bischof in Köln war der heilige Maternus, dessen Wirken für die Jahre 313/314 belegt ist. Seit dem achten Jahrhundert ist Köln Erzbistum. Weltliche und geistliche Macht in einer Person vereinte im 11. Jahrhundert der heilige Bruno. Erzbischof Rainald von Dassel brachte 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. 1248 wurde der Grundstein für den gotischen Dom gelegt, der erst mehr als 600 Jahre später fertiggestellt wurde.