Gläubige müssen einzige Kirche in westtürkischer Stadt räumen

Christen aus Kirche gewiesen

Veröffentlicht am 21.02.2016 um 11:39 Uhr – Lesedauer: 
Eine Hand hält ein Kreuz.
Bild: © KNA
Türkei

Istanbul ‐ In der türkischen Stadt Bursa gibt es nur eine Kirche - und diese dürfen die dortigen Christen wohl fortan nicht mehr nutzen. Laut einem Medienbericht wurden sie aufgefordert, das historische Gebäude bis Freitag zu räumen. Die Gläubigen würden damit heimatlos.

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Die rund 100 katholischen, protestantischen und orthodoxen Christen der Stadt, die die Kirche bislang gemeinsam nutzten, würden damit heimatlos.

Christen sollen Firma gründen

Die französische Kirche von Bursa, im 19. Jahrhundert von levantinischen Christen errichtet, war vor zehn Jahren restauriert und den christlichen Gemeinden von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt worden. Als die Vereinbarung 2015 erneuert werden sollte, seien die Christen aufgefordert worden, eine Firma zu gründen, sagte der protestantische Pfarrer Ismail Kulacoglu der Zeitung; dies sei erfolgt. Dennoch habe man nun statt einer neuen Vereinbarung die Aufforderung zur sofortigen Räumung erhalten. Er hoffe, dass die Entscheidung noch einmal überdacht werde. (KNA)

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