Präsident des Saarbrücker Amtsgerichts lässt Kruzifixe abhängen

Keine Kreuze mehr im Gericht

Veröffentlicht am 02.03.2016 um 12:46 Uhr – Lesedauer: 
Justiz

Saarbrücken ‐ Der Präsident des Saarbrücker Amtsgerichts hat alle Kreuze in dem Gebäude abhängen lassen. Seine Begründung: Das Kreuz sei nicht das Symbol der Autorität, in dessen Name das Gericht spreche. Die saarländische CDU kritisierte die Entscheidung scharf.

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Das Bistum Trier, in dem die Stadt Saarbrücken liegt, bedauert den Schritt: "Dass Kreuze heute aus öffentlichen Gebäuden verschwinden, mag von manchen als Zeichen der Toleranz verstanden und befürwortet werden, für uns ist es ein Zeichen, dass wir unsere Tradition und Herkunft verleugnen", erklärte es am Dienstag auf Anfrage in einer Mitteilung.

Bistum: Christentum hat ganz Europa geprägt

Das Christentum habe die Geschichte des Bistums, des Landes und ganz Europas entscheidend geprägt. Das Bundesverfassungsgericht habe jedoch schon 1995 entschieden, dass etwa Schulen nicht dazu vepflichtet werden könnten, Kreuze in Klassenzimmern aufzuhängen.

Auch der Vorsitzende der saarländischen CDU-Landtagsfraktion, Tobias Hans, sprach von einem falschen Signal. Das Kreuz stehe für die christlich-abendländische Kultur, für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe und damit für Werte, "auf denen unser Gemeinwesen basiert". Es sei gut und richtig, auch im Gerichtssaal daran erinnert zu werden.

CDU: Fatales Signal

Der Generalsekretär der saarländischen CDU, Roland Theis, sagte, von der Entscheidung des Gerichtspräsidenten gehe das fatale Signal aus, "unsere Werte und Symbole befänden sich auf dem Rückzug, weil einige wenige die Bedeutung des christlich-jüdischen Erbes für unsere Gesellschaft nicht akzeptieren". (gho/KNA)

02.03.2016, 16.15 Uhr: ergänzt um Statement des Bistums