Österreichische Landespolizei will Grenze nach Ungarn befestigen

Bistum verweigert Grenzzaun auf kirchlichem Boden

Veröffentlicht am 21.04.2016 um 18:20 Uhr – Lesedauer: 
Österreich

Eisenstadt ‐ Mit einem Grenzzaun will die Landespolizei im österreichischen Burgenland die Grenze zu Ungarn abriegeln. Dagegen wehrt sich nun das Bistum Eisenstadt und verweigert den Bau auf kirchlichen Grundstücken.

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Zsfikovics ist auch Flüchtlingsbeauftragter der Österreichischen Bischofskonferenz und der EU-Bischofskommission COMECE. Er erinnerte daran, das die burgenländische Diözese "jahrzehntelang im Schatten des Eisernen Vorhangs" gelegen habe. Sie habe in den vergangenen Monaten "keine Anstrengungen gescheut, um Menschen auf der Flucht die Türe zu öffnen, ihnen ein Dach über dem Kopf, Würde und Herzenswärme zu geben". Im Gespräch mit österreichischen Medien verwies der Bischof auch auf das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr der Barmherzigkeit" und den heiligen Martin als Schutzheiligen der Diözese Eisenstadt.

Er verstehe die Ängste der Menschen, die er rund um sich wahrnehme, sagte Zsifkovics. "Aber ich wäre ein schlechter Bischof, wenn ich auf diese Ängste keine christlichen Antworten geben könnte." Diese Antwort sei nicht der Zaun - sondern notfalls das Loch im Zaun, so der Bischof. (KNA)

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