Hermenegild; Hermenegilda (Gilda, Gildis)

13.04

Hermenegild, der junge König der Westgoten in Spanien, Sohn des arianischen Königs Leowigild, vermählte sich 579 mit der katholischen Frankenprinzessin Ingunde. Die Stiefmutter Sinta (Goesintha) forderte, dass die junge Königin zum arianischen Glauben übertrete. Doch Ingunde hielt an ihrem Glauben fest, ja es gelang ihr im Laufe der Zeit sogar, den Gemahl für den katholischen Glauben zu gewinnen. Als der alte König vom Gesinnungs-wandel seines Sohnes erfuhr, drohte er ihm mit dem Verlust des Erbes. Doch Hermenegild ließ sich nicht einschüchtern. Die väterliche Wut wäre wahrscheinlich verraucht, hätte die Stiefmutter es nicht verstanden, durch dauernde Intrigen Vater und Sohn völlig zu entzweien. Der Kronprinz wurde gefangen genommen und, da ihn nichts von seiner Entscheidung abbringen konnte, am 13. April 585 öffentlich enthauptet. Prinzessin Ingunde konnte vor der Hinrichtung ihres Gemahls noch rechtzeitig mit den Kindern fliehen. (Gilda) Historischer Exkurs Im Laufe der germanischen Völkerwanderung waren die Westgoten 418/419 über die Pyrenäen nach Spanien vorgedrungen. 475 musste Rom die Selbstständigkeit des Reiches der Westgoten auf ehemaligem Reichsgebiet anerkennen. West- und Ostgoten, Vandalen und andere ostgermanische Völker waren zwar bereits Christen, gehörten aber dem arianischen Bekenntnis an , was einer Vermischung der Eroberer mit der katholischen romanischen Bevölkerung im Wege stand. Nur die westgermanischen Franken nahmen das katholische Christentum an