Thomas-Morus-Akademie Bensberg

Elektra

Vor Ort

Oper von Richard Strauss


Musikgeschichtliches Seminar

Bild: © Thomas-Morus-Akademie

Unheil hängt über dem Herrscherhaus von Mykene. Seit Agamemnon von seiner Frau Klytaimnestra getötet wurde, werden immer neue Opfer dargebracht. Aber es will sich kein Frieden einstellen, erst recht nicht für die drei Kinder. Orest ist verschollen, Chrysothemis wünscht sich eine eigene Familie, Elektra aber verfolgt nur einen einzigen Gedanken: Rache für den Vater. „Die Zeit ist sonderbar“, schrieb der Dichter Hugo von Hofmannsthal um 1900, „und sonderbare Kinder hat sie: uns!“. Er beobachtet „Menschen, die Brüche waren“, denen die Einheit verloren gegangen ist. Mit Irrationalität, Wahn und „geheimnisvoll erregbarer Natur“ beschreibt der Dichter poetisch, was Sigmund Freud bald psychoanalytisch als ein Zeichen der Zeit festhalten wird. Der Komponist Richard Strauss erlebte 1905 in Berlin Hofmannsthals „Elektra“ als modernes Antikendrama auf der Bühne und war fasziniert von der Expressivität der Sprache und der Figuren. Besonders interessierte ihn der Moment, an dem die Sprache ans Ende ihrer Möglichkeiten kommt, wenn Elektra in orgiastische Tänze des Triumphes verfällt. „Ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir!“ ist der entscheidende Satz für Richard Strauss, der das Drama mit einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen Musik bereichert. „Elektra“ (1909) besitzt das größte Orchester unter allen Opern von Strauss, eine unerhörte Tonsprache, die grellsten Kontraste und die wagemutigste Idee von Oper. Zu dieser Akademietagung mit Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner sowie der Kölner Operndramaturgin Svenja Gottsmann und dem Besuch der „Elektra“ in der Oper Köln laden wir Sie herzlich ein.

Veranstalter Thomas-Morus-Akademie/Kardinal-Schulte-Haus

Veranstaltungsort

Erzbistum Köln
Overather Straße 51-53
51429 Bergisch Gladbach