Architektur als versteinerte Musik
Das Werk Antoni Gaudís scheint sich einer Einordnung in die Stilgeschichte zu entziehen. Vielen Betrachtern seiner Bauten drängen sich Attribute auf wie bizarr, märchenhaft, mythisch oder visionär. Als Architekt und Stadtplaner, Maler und Bildhauer, Kunstschmied und Möbeltischler vereint Gaudí eine Fülle von Fertigkeiten in einer Person, die immer das „Gesamtkunstwerk“ sucht und sich zugleich kleinsten Details im Gebäudeinneren selbst widmet. Gleichsam als „Alchemist des Bauens“ strebt er danach, die Grenzen des architektonisch Möglichen maximal auszuloten und zu erweitern. Die Konturlinien vieler seiner Gebäude scheinen wie in Bewegung zu sein und die Farbe, oft von untergeordneter Rolle in der Architektur, erhält bei Gaudí geradezu explosive Kraft. Sie ist ein Symbol des Lebendigen schlechthin bei ihm. Die Verbindung von welligen, organisch wirkenden Formen mit unregelmäßigen Grundrissen, schräg gemauerten Stützen anstelle von geradlinigen Strebebögen, dem nuancierten Einsatz des Lichteinfalls und Motiven aus Fauna und Flora kreieren die typische Formsprache des „Modernisme“, der katalanischen Spielart des Jugendstil. Das Seminar spürt den wichtigsten Stationen seines Lebens nach, stellt mit reichhaltigem Bildmaterial sein Werk vor und veranschaulicht Gaudís Einfluss auf andere Künstler. Gaudís Kunst hat bis heute nichts von ihrer Faszination und Strahlkraft verloren. Sie sind herzlich eingeladen, sie in intensiver Betrachtung (neu) zu entdecken! Referent: Matthias Franze
Veranstalter Thomas-Morus-Akademie/Kardinal-Schulte-Haus
Veranstaltungsort
Erzbistum Köln
Overather Straße 51-53
51429 Bergisch Gladbach