"Führer und Verführer." Filmvorführung und Gespräch
Die Handlung von "Führer und Verführer" spannt einen Bogen von März 1938 bis Mai 1945. Im Jahr 1938 ist Joseph Goebbels auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht, die Zustimmung zur Politik Adolf Hitlers erreicht bis dahin nicht gekannte Ausmaße. Der Diktator marschiert nun entschlossen in Richtung Krieg. Doch die Propaganda hat das Thema Frieden stark strapaziert, sodass ein plötzliches Umsteuern so schnell nicht möglich ist. Goebbels´ Arbeit gerät in heftige Kritik seines Führers, er versucht alles, sein Ansehen wieder zu gewinnen und die Begeisterung der Bevölkerung für den Krieg anzuheizen. Er entfesselt am 9. November 1938 die Reichspogromnacht und plant die antisemitischen Filme "Jud Süss" und "Der ewige Jude", bei deren Realisierung Hitler bis ins Detail eingreift. Die mediale Mobilmachung kommt auf Touren, Propaganda-Kompanien werden gegründet. Insbesondere im Zusammenhang mit großen Massenveranstaltungen gelingt eine fast perfekte und kontrollierte Inszenierung. Den Höhepunkt bildet die bis ins Detail geplante Siegesparade nach der Kapitulation Frankreichs. Im Jahr 1941 ist Goebbels bei Hitler wieder obenauf. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion beginnt für Hitler der Krieg nun erst richtig, und die Massenmorde erreichen ihren Höhepunkt. Nach der Niederlage von Stalingrad ruft Goebbels zum „totalen Krieg“ auf. Seine Sportpalast-Rede feiert er als sein Meisterstück der Propaganda. Immer wieder fordert er eine härtere Gangart und drängt seinen Führer stärker in der Öffentlichkeit aufzutreten. Doch die Lage wird immer aussichtsloser. Spätestens Ende 1944 wird klar, dass Hitler keinen Alternativplan hat. Mit seiner Propaganda geht es Goebbels jetzt mehr und mehr darum, der Nachwelt sein Bild des Dritten Reiches zu hinterlassen. Dazu gehört auch der Untergang. Nach dem Selbstmord Hitlers vollzieht Goebbels mit dem Mord an seiner Familie und dem Suizid den radikalsten ihm noch möglichen Propaganda-Akt. Im Anschluss an den Film diskutieren Drehbuchautor und Regisseur Prof. Dr. Joachim A. Lang, die SWR-Produzentin und Dramaturgin Sandra Maria Dujmovic sowie der die Dreharbeiten beratend begleitende Historiker Prof. Dr. Thomas Weber über die Frage, wie im "Dritten Reich" Fake News und Desinformationen Politik und Gesellschaften verändert haben, und wie sie heute wirken.
Veranstalter Katholische Akademie “Die Wolfsburg“, Mülheim / Ruhr
Veranstaltungsort
Bistum Essen
Falkenweg 6
45478 Mülheim an der Ruhr