Dreikönigsempfang - Kultur-Highlight in der Katholischen Akademie Schwerte
»Friede wohne in deinen Mauern, in deinen Häusern Geborgenheit« (Psalm 122) - Es gibt wohl kaum ein anderes Psalmwort, das mit solcher Inbrunst wieder und wieder im Stundengebet der Benediktiner auf dem Zion in Jerusalem gebetet wird. Shalom und Salam – beide Worte meinen jenen umfassenden Frieden, der von Gott kommt und nicht exklusiv einem staatlichen Gebilde oder einer bestimmten Ethnie vorbehalten bleibt. Shalom – Salam, das ist mehr als die bloße Abwesenheit von Krieg, sondern umfassendes Glück, gelungenes Leben in gelungenen Beziehungen – zu anderen Menschen, zu sich selbst und zu Gott. Davon ist das Heilige Land, wie es scheint, nicht erst seit dem Hamas-Überfall und dem Gaza-Krieg weit entfernt. Und dennoch: Versöhnung ist das Gebot der Stunde trotz aller Gewalt, die in der Region derzeit herrscht. Die Politik ist gefordert, und es sind die Religionen, die hier gefragt sind, eine zukunftsträchtige Antwort zu geben. Doch es gibt Hoffnung. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der Aussöhnungsprozess im Nahen Osten bereits begonnen. Ministerpräsident a.D. Armin Laschet, u.a. Leiter des Abraham Accords Instituts in Berlin, berichtet über den wichtigsten politischen Fortschritt in Nahost seit fünf Jahrzehnten. Davon ist im alltäglichen Leben in Jerusalem, in Galiläa, in der Westbank allerdings noch wenig zu spüren. »Wir wollen mit unseren Klöstern verbinden, mit unserem Hiersein und unserer Arbeit versöhnen, Hoffnungsoase sein«, so Abt Dr. Nikodemus Schnabel OSB von der Dormitio-Abtei in Jerusalem. Und Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Bischofskonferenz, unterstreicht: So verfahren die Lage auch ist, so traumatisiert die Menschen, die unter Terror und Gewalt leiden – »in jedem Konflikt gibt es keine Alternative zum Dialog«. Die Spuren von Leid und Tod sind auch auf den Bildern der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez unübersehbar, die sich in ihren Arbeiten mit der Gewalttätigkeit, der Verletzlichkeit und der Glaubenskraft des Menschen auseinandersetzt. In ihrem Kreuzweg-Zyklus LEMA (Warum) nimmt sie Bezug auf die Ermordung unzähliger Männer durch die chilenische Militärdiktatur 1973 und den unsäglichen Schmerz der zurückgelassenen Ehefrauen, Mütter und Töchter, die erst 2007 die Knochenüberreste ihrer geliebten Menschen zurückerhielten. Die Künstlerin arbeitet mit Krankenhauslaken als Leinwänden, mit Röntgenbildern menschlicher Körper und mit unmittelbaren Bezügen zur Passion Christi, um auf das heutige Leid und die aktuellen Spuren des Heiligen hinzuweisen. Ein Kultur-Highlight zum Jahresbeginn, das Hoffnung macht und inmitten einer verwundeten Welt Spurenelemente des Heiligen aufspürt – ein Plädoyer für die Hoffnung, auch über den Tod hinaus.
Veranstalter Katholische Akademie Schwerte
Veranstaltungsort
Erzbistum Paderborn
Bergerhofweg 24
58239 Schwerte