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Deutsche Synodenteilnehmer: "Packen wir die Umsetzung an"

Auch nach Abschluss der Jugendsynode soll der synodale Prozess nach Aussage der deutschen Teilnehmer weitergehen. Am Samstagabend zogen sie eine positive Bilanz, erklärten aber auch, von welchem Teil des Abschlussdokuments sie enttäuscht seien. Katholisch.de dokumentiert die Pressekonferenz.

Video: © katholisch.de

Aus Sicht der deutschen Teilnehmer der Weltbischofssynode zum Thema Jugend ist das dreieinhalbwöchige Treffen ein Erfolg. Die Jugendsynode sei ein Impuls, der nicht zu Ende gehe, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx am Samstagabend vor Journalisten in Rom. Mit dem Abschlussdokument könne die Kirche in Deutschland gut umgehen, der Text "hat uns weitergebracht", so Marx.

Insbesondere das gemeinsame Gespräch und die Erfahrungsberichte aus anderen Teilen der Welt seien bereichernd gewesen, sagten die deutschen Synodenteilnehmer bei der Abschlusspressekonferenz (siehe Video). Der Prozess der Synode, der vor einem Jahr begonnen hatte, müsse nun weitergehen. "Es gibt viel zu tun, packen wir es an", sagte Weihbischof Johannes Wübbe von der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Für die Kirche sei die Art, bei einer Synode jungen Menschen ausgiebig zuzuhören, "fast revolutionär", sagte Thomas Andonie, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Mitreden zu können und Einfluss zu nehmen auf Beratungen der Kirchenleitung, sei für jugendliche Auditoren aus anderen Kontinenten eine oft erstmalige Erfahrung gewesen. Kritik übte Andonie am Punkt Sexualität: "Beim Thema Sexualmoral hätten wir uns mehr erhofft, da sind wir enttäuscht." Allerdings würdigte er, dass eine Homosexuellenseelsorge befürwortet wurde, damit die jungen Menschen "in ihrer Kirche einen Ort der Heimat finden".

Kardinal Marx: Keine Blockbildung erkennbar

Unmittelbar vor der Pressekonferenz war das Abschlussdokument der Synode mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit verabschiedet worden. Absätze, die Aussagen einerseits zu geschlechtlicher Identität und Homosexualität enthalten sowie zur Rolle von Frauen, haben relativ viele Gegenstimmen erhalten. Auf die Frage nach den Gründen verwies Kardinal Marx auf die bestehenden teils großen Meinungsunterschiede in der Kirche insbesondere zwischen Kontinenten. Allerdings habe er in der Synodenaula keine entsprechende Blockbildung erkennen können, zumal die Abstimmung geheim war.

Er werte es im Gegenteil als Erfolg, dass die katholische Kirche sich auf ein Dokument habe einigen können, anstatt sich darüber zu zerstreiten. "Eine Kampfabstimmung mit einer Stimme Mehrheit und vielen Verlierern ist nicht der Sinn einer Synode", betonte Marx. In der Politik wie in anderen Glaubensgemeinschaften und Kirchen gebe es über solche Fragen mitunter heftige Zerwürfnisse.

Warum auch Passagen über den synodalen Charakter der Kirche relativ viele Gegenstimmen erhielten, konnten sich die Teilnehmer nicht so recht erklären. Nach Einschätzung von Marx ist für einige Synodenteilnehmer das von Papst Franziskus favorisierte Konzept einer synodalen Kirche noch zu unklar. "Auf jeden Fall bedeutet Synodalität auch: Wir Bischöfe geben manches aus der Hand", so der Kardinal, "und das scheut mancher." Der synodale Prozess sei ein "gewaltiger Schritt in der Kirche", fügte der Münsteraner Bischof Felix Genn hinzu. (luk/KNA)

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