Zeit und Ewigkeit vom 09.12.2018
Als "faszinierend" und gleichzeitig "unheimlich" beschreiben Menschen die Zeit, die sie in einer Wüste verbracht haben. Extreme Wetterbedingungen, bizarre Landschaften, das Nebeneinander von Tod und Leben führen sie oft an ihre Grenzen. Der Benediktinerabt Johannes Eckert sieht in solchen Grenzerfahrungen aber auch viel Positives.
Wüstenzeiten sind für Johannes Eckert eine Chance, dem "Grenzenlosen" zu begegnen. Daher macht er sich auf den Weg in die Judäische Wüste südöstlich von Jerusalem.
Dem Grenzenlosen begegnen.
Der Benediktinerabt weiß: Im Taumel zwischen „fascinosum et tremendum“, zwischen Faszination und Schrecken, dürfen Wüstenwanderer immer wieder spüren, wie die eigene Begrenztheit in der endlosen Wüstenlandschaft zum Einfallstor des Ewigen wird. Sie ahnen, dass sie hier auch Gott begegnen können, weil in der Wüste Zeit und Ewigkeit aufeinandertreffen.
Die Adventstage im Kirchenjahr beschreibt der Münchner Benediktinerabt als eine kleine „Wüstenzeit für zuhause“. Sie können helfen, dass bei der Fülle all dessen, was das Leben täglich bietet, nicht der Blick verloren geht für das, was auf Dauer wirklich zufrieden und gAbt Johannes Eckert OSB
Als Nachfolger von Abt Odilo Lechner wurde Pater Johannes Eckert 2003 zum achten Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz und zum 33. Abt in Andechs gewählt und im Februar 2015 für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt.
Der 49-Jährige stammt aus dem Neckar-Odenwald-Kreis. ??In Mosbach geboren und aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abitur seinen Zivildienst im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul in Ruhpolding und studierte anschließend in München Katholische Theologie mit den Schwerpunkten Religionspädagogik und Sozialethik. ??Durch Praktika bei BMW in München erwarb Eckert zusätzliche Qualifikationen im Bereich Bildungsmanagement. 1993 trat er in die Abtei Sankt Bonifaz ein. Seit 1995 begleitete er Exerzitien für Manager in Andechs und beriet Unternehmen im Bereich Ethikmanagement. ??
Mit einer pastoraltheologischen Arbeit, die einen Vergleich zwischen der Unternehmenskultur der BMW AG und der benediktinischen Spiritualität unternimmt, wurde Johannes Eckert 1999 zum Doktor der Theologie promoviert.
??Nach der Priesterweihe 2000 war er zunächst als Kaplan, dann als Pfarrer Seelsorger der vom Kloster Andechs betreuten Pfarreien in Erling und Machtlfing.