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Überflüssige Firmung? Klartext.

Nach Taufe und Erstkommunion wird die Eingliederung in die Kirche mit der Firmung abgeschlossen. Aber ist das Sakrament heute überhaupt noch von Bedeutung? Pastor Christian Olding spricht Klartext.

Video: © katholisch.de

Im Video-Format von katholisch.de wird Klartext gesprochen, statt um den heißen Brei herumgeredet. Pastor Christian Olding aus dem Bistum Münster kommentiert alle zwei Wochen dienstags auf katholisch.de aktuelle Themen aus Kirche und Gesellschaft. Olding macht dabei auch vor heiklen Themen nicht Halt. "Nur zu Weihnachten in den Gottesdienst?", "Christen und die Willkommenskultur?" oder "Die Rolle der Frau in der Kirche?" Mit "Klartext" gibt es neben dem "Standpunkt" ein weiteres starkes Meinungsformat auf katholisch.de.

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Wortlaut:

Die Firmung ist das dritte und letzte der drei Initiationssakramente. Nach Taufe und Erstkommunion schließt die Firmung die Eingliederung in die Kirche ab. Das ist zumindest heute so. Jahrhundertelang waren die Firmbewerber meist gar nicht älter als sieben, acht oder maximal zwölf, sodass es eigentlich üblich war, dass die Erstkommunion erst nach der Firmung gespendet wurde. Das alles änderte sich durch Pius X., der durch die Förderung der Frühkommunion dafür sorgte, dass die Firmung als letztes der Sakramente gespendet wurde. Und seitdem ringt die Firmung um ihre Bedeutung und ihre Begründung. Klar ist jedenfalls, dass es bei der Firmung um die Spendung des Heiligen Geistes geht. Und der Heilige Geist hat im christlichen Leben die Aufgabe uns Jesus näher zu bringen, uns immer mehr seine Botschaft deutlich werden zu lassen und, dass wir dafür sorgen und dafür eintreten können, unser Leben mit diesem Jesus zusammen zu gestalten. Das ist die entscheidende Aufgabe des Heiligen Geistes. Und das in das Leben hinein durchzubuchstabieren, das ist Aufgabe der Firmvorbereitung. Die Firmvorbereitung hat also die große Chance, Menschen in einem wichtigen Entwicklungsschritt dabei zu helfen, ihr Leben unter christlicher Perspektive wahrzunehmen. Deswegen gibt es sowohl für eine frühere Spendung der Firmung, als auch für eine spätere Spendung ausreichend gute, wie ablehnende Gründe. Das Entscheidende ist jedoch, dass neben dem Geschenk des Glaubens, das er immer ist, ein Moment der Entscheidung definitiv dazu gehören muss. Glaube hat mit Freiheit zu tun. Und ich entscheide mich in aller Freiheit dafür, diesen Glauben anzunehmen oder ihn abzulehnen. Aber an dieser Entscheidung komme ich nicht vorbei. Und deswegen hat die Firmung in der jetzigen Sakramentenkatechese eben auch eine besondere Bedeutung: Während bei der Taufe und der Erstkommunion vor allen Dingen die Eltern mitentscheiden, geht es bei der Firmung darum, dass die Bewerber und Bewerberinnen ihr eigenes, ihr verantwortetes und ihr gut überlegtes "Ja!" sprechen zu diesem Glauben, der ihnen geschenkt wird. Das wieder in den Vordergrund zu stellen, das zu fördern und Menschen bei dieser Entscheidung zu helfen und ihnen die große Spannweite und Begeisterung des christlichen Glaubens aufzuzeigen, das ist unbedingt nötig.