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Das Wort zum Sonntag vom 13.02.2021- gesprochen von Lissy Eichert
Diesen Sonntag ist Valentinstag. Der Tag der Liebenden – das ist doch mal eine gute Nachricht. Der heilige Valentin war Bischof im Römerreich, im 3. Jahrhundert. Schwierige Zeiten waren das. Die Cäsaren führten Kriege. Verfolgten die Christen. Und bestimmten, wer heiraten durfte und wer nicht.
Soldaten durften nicht, die sollten ja in den Krieg ziehen. Auch Sklaven und Sklavinnen war das Heiraten verboten. Und die Einwilligung der Eltern zur Hochzeit brauchte es auch noch.
Valentin beugte sich dem nicht. Er traute Liebespaare trotzdem. Verhalf heiratswilligen Soldaten sogar zur Flucht aus der Armee. "Liebe statt Krieg" – das brachte ihn ins Gefängnis.
Aus dem Kerker heraus schickte er den ersten "Valentinsgruß". Weil er nichts anderes hatte, schrieb er mit seinem Blut, so wird es überliefert. Und dass der Brief an die Tochter des Gefängniswärters gerichtet war. Valentin soll sie von ihrer Blindheit geheilt haben, so dass sie wieder lesen konnte – eben jenen Gruß des zum Tode verurteilten Bischofs.
An einem 14. Februar wurde ihm der Kopf abgeschlagen. Kein happy end also für den tapferen Valentin?
Valentin. Der Schutzpatron der Liebenden. Sein Name bedeutet "der Starke", der "Gesunde". Der heilige Valentin wird sogar als Fürsprecher bei der Pest angerufen. Sein Gedenktag ist übrigens sein Todestag, sein "Geburtstag in den Himmel". Und dass die Valentins und Valentinas bis heute, 1752 Jahre später, an seinem Gedenktag "Blumen sprechen lassen" zeigt doch, wie stark die Liebe ist. Sie ist einfach nicht totzukriegen. Für Valentin war die Liebe das Größte. Und Heiraten zu dürfen – das ist doch wohl ein Menschenrecht. Deshalb trat er dafür ein.
Das ist außerdem hochaktuell: Auch heute werden weltweit Menschen weggesperrt, weil sie für die Grundrechte eintreten. Dass Valentin in seiner Isolation – und Gefängnis ist wirklich krasse Quarantäne – noch so viel Phantasie aufbringen konnte, Liebesbotschaften loszuwerden, find ich stark.
In extremer Situation entschieden, tatkräftig – und solidarisch sein. Das gibt es heute auch: Ich denke da vor allem an diejenigen, die ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben riskieren um Leben zu retten. Pflegekräfte und Ärztinnen zum Beispiel, die sich im Einsatz für Corona-Patienten infiziert haben oder sogar gestorben sind.
So ist wohl eine Liebe, die aufs Ganze geht. Sie gibt alles. Findet immer einen Weg. Sie macht auch nicht blind, sondern sieht weit mehr als offensichtlich ist. Das macht sie stark. Weder Tod noch Teufel können sie besiegen. Auch Corona nicht.
Vielleicht war der heilige Valentin ja einfach nur stur, als er sich so vehement für "Herzensbewegte" einsetzte. Auf jeden Fall hat er in seinem Leben umgesetzt, was Jesus – Valentins große Liebe – gesagt hat: "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben gibt für seine Freunde."