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Märtyrer

Einige der frühen Christen unterwanderten das Militär des römischen Reichs. Zu ihnen zählen die Soldaten und Märtyrer Cassius und Florentius.

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Zu den Frühchristen gehörten nicht nur Zivilisten. Die Unterwanderung des Militärs stellte den römischen Staat, der ganz auf seine Führer ausgerichtet war, an seiner empfindlichsten Stelle bloß.

Über den Gräbern der Märtyrer Cassius und Florentius steht heute das Bonner Münster St. Martin. Hier, und nicht im Römerlager im Norden der heutigen Stadt, entwickelte sich seit der Jahrtausendwende der heutige Stadtkern der ehemaligen Bundeshauptstadt. Es ist die Zeit der schwersten Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian. Warum fühlt sich der mächtige Kaiser Roms von einen religiösen Minderheit bedroht, was warf er ihnen vor? 

Der römische Staat fordert von seinen Bürgern regelmäßige Opfergaben, um die römischen Gottheiten günstig zu stimmen. Als Zeichen der Treue soll auch dem Kaiser mit dem Verbrennen von Weihrauch gehuldigt werden. Die frühen Christen sind nicht bereit, am Staatskult teilzunehmen, den Kaiser wie einen Gott zu verehren. Sie dienen nur einem Herrn: Jesus Christus, verehren ihn in der Gestalt des Weltenherrschers. Eine Bedrohung für den Römischen Staat mit seinem Kaiserkult: 

Christen werden als Staatsfeinde verfolgt und zum Tode verurteilt. Zu den Frühchristen gehörten nicht nur Zivilisten. Die Unterwanderung des Militärs stellte den römischen Staat, der ganz auf seine Führer ausgerichtet war, an seiner empfindlichsten Stelle bloß. Um so härter wurde gegen christliche Legionäre durchgegriffen. Bekannt geworden ist die Thebäische Legion, die angeblich ausschließlich aus Christen bestand. 

Zu dieser Legion, die um 300 im Rheinland stationiert war, gehörten auch Cassius und Florentius. Die Thebaner weigerten sich, dem Kaiser göttliche Ehren zu erweisen und an der Christenverfolgung teilzunehmen. Ihr Anführer war Mauritius. Er wurde in St. Maurice (Wallis) in der Schweiz getötet und mit ihm jeder zehnte Mann. Cassius und Florentius starben in Bonn den Märtyrertod, Gereon mit seinen Gefährten in Köln und der heilige Viktor mit seinen Kameraden in Xanten. So die Legende. Die Archäologen jedenfalls versichern, dass in Bonn im frühen vierten Jahrhundert, also noch in römischer Zeit, hier eine Totengedächtnisstätte zu Ehren christlicher Märtyrer errichtet wurde.