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StaRccato: Oliver Bierhoff

Oliver Bierhoff ist besonders durch sein ‘Golden Goal’ bei der Fußballeuropameisterschaft 1996 in Erinnerung.

Video: © APG

Mit 17 dachte er noch, dass er einmal Jura oder BWL studieren und daneben vielleicht in der Amateurliga spielen würde, um etwas Geld zu verdienen. BWL hat er dann auch studiert - allerdings nur nebenbei, denn seine Sportbegeisterung brachte ihm die beispiellose Fußballkarriere ein, von der er damals nicht zu träumen wagte. Begonnen hat der Aufstieg, als er in die Jugendnationalmannschaft berufen wurde. Größere Clubs wurden auf ihn aufmerksam, und er unterschrieb seinen ersten Vertrag bei Bayer Uerdingen. Zu der Zeit verlief die Karriere noch etwas schleppend: Von 1986 bis 1990 spielte er in diversen deutschen Fußballvereinen, beispielsweise beim Hamburger SV und bei Borussia Mönchengladbach, ohne besonders viel Aufsehen zu erregen. 

Erst als er nach Österreich wechselte, konnte er sein Talent unter Beweis stellen. Besonders seine Kopfbälle waren bald legendär. Als er nach Italien wechselte und für Ascoli spielte, wurde er 1992 Torschützenkönig der B Serie. Diesen Erfolg konnte er 1998 in der A Liga beim AC Mailand fortsetzen. Erst 1996 kam er in die deutsche Nationalmannschaft. In diesem Jahr begann mit seinem 'Golden Goal' seine eigentliche Erfolgsgeschichte. Ihm gelang es wie kaum einem anderen Profifußballer, seinen Namen zu einer Marke zu machen. Schon früh wollte Bierhoff sich ein zweites Standbein schaffen, auf das er nach seiner Karriere als Profifußballer setzen konnte. Denn trotz seiner Erfolge war Oliver Bierhoff sehr umstritten. Sein BWL-Studium mit Schwerpunkt Marketing gab er deswegen auch nicht auf, brauchte bis zum Abschluss aber ganze 26 Semester. Das brachte ihn auf die Idee, an der 'Marke Oliver Bierhoff' zu arbeiten. Er lieh zahlreichen Werbespots sein Gesicht, arbeitete als Unicef-Botschafter und war zwei Jahre lang für die RTL Champions League unterwegs. Sein aktive Fußballkarriere beendete er im Juni 2003. 

Ruhe findet der Globetrotter zu Hause bei seiner Familie und bei seinen Freunden. Besonders im Ausland ist ihm regelmäßig bewusst geworden, wie wichtig seine Familie ist. Aber nicht nur die Familie hat ihm in schwierigen Zeiten den Rücken gestärkt. Auch sein Glaube hat ihm den Mut vermittelt, nie aufzugeben und immer an sich zu glauben.