350.000 Besucher bei "Langer Nacht der Kirchen"
Rund 350.000 Besucher haben nach Angaben der Veranstalter an der "Langen Nacht der Kirchen" in Österreich teilgenommen. Dabei öffneten in der Nacht zum Samstag 620 christliche Gotteshäuser ihre Türen für rund 2.500 Ausstellungen, Führungen, Konzerte, Lesungen und Gottesdienste. Besonderer Anziehungspunkt war laut Organisatoren der Wiener Stephansdom mit mehr als 40.000 Besuchern. 350 Konzerte und 150 Führungen rundeten das Programm in und um die Kirchen in Wien ab.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn betonte bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker die Rolle der Migration. Die österreichische Gesellschaft werde in einer Generation anders aussehen als jetzt und auch "die Zukunft der Kirche wird bunt sein". Schon jetzt gebe es mehr als 30 anderssprachige Kirchengemeinden in Wien, ein Drittel der Wiener Katholiken habe einen Migrationshintergrund. Bischof Bünker bezeichnete gegenwärtige politische Entwicklungen in Europa als "extrem beunruhigend"; etwa eine zunehmende, die Demokratie aushöhlende Polarisierung und die Tendenz, den politischen Gegner als Feind zu sehen.
Eröffnet worden war die 14. "Lange Nacht der Kirchen" am Freitagabend in Wien mit einem "Schweigemarsch für verfolgte Christen". Mehrere hundert Menschen nahmen daran teil. Außerdem läuteten österreichweit die Kirchenglocken. Zum wiederholten Mal fand die Kirchennacht grenzüberschreitend statt. Neben den Kirchen in Österreich luden auch in Tschechien, Südtirol, der Schweiz und in Estland Kirchengemeinden in den Abend- und Nachtstunden zu einem kulturellen und spirituellen Programm in die Gotteshäuser. (KNA)