Älteste Missionarin der Welt gestorben
Die mutmaßlich älteste Missionarin der Welt ist tot: Drei Wochen vor ihrem 111. Geburtstag starb die spanische Schwester Victoria de la Cruz García in Tokio, wie die "Catholic News Agency" (CNA) am Mittwoch berichtete. Demnach ist die Ordensfrau von der Kongregation der Anbetungsschwestern des Allerheiligsten Sakraments und der Nächstenliebe am frühen Montagmorgen an einem Herzinfarkt gestorben.
Schwester Victoria war mit 110 Jahren und 345 Tagen nach der französischen Schwester André Randon die zweitälteste Ordensfrau der Frau. Auf Platz 2 ist nun die polnische Schwester Cecylia Roszak nachgerückt, die im März ihren 110. Geburtstag gefeiert hat.
Noch im vergangenen Jahr fand ein Video mit Schwester Victoria in den sozialen Netzwerken Verbreitung. Der Clip zeigt die Ordensfrau, wie sie das Lied "Que viva España" in Tokio mit Kastagnetten begleitet.
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Victoria de la Cruz García wurde am 24. Juni 1907 im südspanischen Malaga geboren. In den 1920er-Jahren trat sie ins Kloster der Anbetungskongregation in Guadalajara ein und ging 1936 als Missionarin nach Japan. In dieser Funktion arbeitete Schwester Victoria an mehreren Schulen, gründete zahlreiche Ordenshäuser und wurde für ihren missionarischen Einsatz sogar von der japanischen Regierung ausgezeichnet. In Japan erlebte sie auch den Zweiten Weltkrieg und die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki mit. Nach dem Krieg engagierte sie sich insbesondere für junge verarmte Frauen. 1981 schließlich kam sie zurück in ihr Heimatland Spanien.
Bis ins hohe Alter erfreute sich Schwester Victoria laut ihrer Kongregation einer guten geistigen und körperlichen Verfassung. "Sie ist sehr fröhlich, sie spielt Kastagnetten so gut, dass sie in der Vergangenheit sogar von einem Orchester in Japan zu Konzerten eingeladen wurde. Und außerdem hat sie einen hervorragenden Verstand", hatte vor dem Tod der Altersrekordhalterin eine Mitschwester gesagt. Täglich habe Schwester Victoria das aktuelle Geschehen in der Presse verfolgt, sowohl auf Englisch als auch auf Japanisch.
Für ihre letzten Lebensjahre war die Ordensfrau noch einmal zurück nach Japan gegangen. Zuletzt lebte sie in einer Einrichtung in Kitami, Tokio, in der arme Frauen betreut werden. (tmg)