Katholische Bischöfe diskutieren vor Brexit

Briten sollen Status in Europäischer Bischofskonferenz behalten

Veröffentlicht am 21.03.2019 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 

Brüssel ‐ Das Vereinigte Königreich verlässt die Europäische Union. Aufgrund des Austritts verlieren auch die englischen, schottischen und walisischen Bischöfe ihren Sitz in der europäischen Bischofskonferenz. Doch zunächst sollen sie noch Teil des Gremiums bleiben - mit Einschränkungen.

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Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäische Union (COMECE) hat beschlossen, dass die britischen Bischofskonferenzen auch nach dem Brexit ihren Status in der Kommission behalten sollen. Wie das britische Magazin "The Tablet" am Mittwoch berichtet, soll etwa die Bischofskonferenz von England und Wales weiterhin Beobachter sein. COMECE-Sprecher Alessandro di Maio bestätigte gegenüber katholisch.de, dass die EU-Bischöfe bei der Frühjahrsvollversammlung vergangene Woche diese Frage diskutiert haben. Da es jedoch noch keinen Brexit gebe, sei eine verbindliche Entscheidung noch nicht gefallen. Deswegen bleibe zunächst der bestehende Zustand: Abweichend von den Angaben des "Tablet" erklärte di Maio, dass die zwei Bischofskonferenzen des Vereinigten Königreichs, jene von England und Wales sowie von Schottland, Vollmitglieder der Konferenz seien.  

Bei dem Treffen drückte der COMECE-Vorsitzende Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, seine Sorge vor Stimmengewinnen anti-europäischer Parteien aus. Deshalb sei es wichtig, dass die mit der EU zufriedenen wählen gingen. Er sagte aber auch, die Staatengemeinschaft brauche "eine tiefe Reform und eine größere Offenheit für die Dialog".

Die COMECE gibt es seit 1980 und bündelt die Interessen der Bischofskonferenzen der EU-Staaten. Jede Konferenz entsendet ein Mitglied in die COMECE. Deutschland wird vom Essener Bischof Franz-Josef Overbeck vertreten, der außerdem ein Vize-Präsident des Gremiums ist. (cph)