Bundespräsident Steinmeier: Sternsinger machen die Welt heller
39 Sternsinger aus dem Bistum Trier haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Sonntag den Segen "Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus" in das Schloss Bellevue in Berlin gebracht. Dabei schrieben die Sternsinger die Segensformel "20*C+M+B+19" an das Eingangsportal des Amtssitzes des Bundespräsidenten.
Bei einem anschließenden Empfang im Schloss dankte Steinmeier den Mädchen und Jungen für ihren Einsatz. "Ich finde, euer Geschenk ist wirklich das Schönste, was man sich vorstellen kann: Ihr setzt euch ein, um zu helfen. Und das ist leider überhaupt nicht selbstverständlich", sagte der Bundespräsident. Die Sternsinger brächten nicht nur Gottes Segen, sondern sie öffneten auch Türen: "Damit gelingt euch etwas ganz Besonderes: Menschen, die sich gar nicht kennen, öffnen sich und sie kommen ins Gespräch miteinander."
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Die Aktion Dreikönigssingen, die gemeinsam vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ausgerichtet wird, findet in diesem Jahr zum 61. Mal statt. Dabei sammeln Kinder und Jugendliche bundesweit Spenden für notleidende Kinder in aller Welt. Das Leitwort der diesjährigen Aktion heißt "Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!", bei der besonders auf Kinder mit Behinderung aufmerksam gemacht werden soll. Beispielland der Kampagne ist Peru. Die Aktion Dreikönigssingen gilt seit vielen Jahren als weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Insgesamt wurden seit Beginn der Aktion rund 1,04 Milliarden Euro gesammelt für mehr als 73.000 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa.
Steinmeier: Die Welt wird heller durch den Stern
Steinmeier, der gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender eine persönliche Geldspende an die Sternsinger übergab, äußerte die Hoffnung, "dass auch in diesem Jahr viele Menschen in Deutschland für die Sternsinger spenden, damit die Kinder in Peru und auf der ganzen Welt in die Schule gehen können und auch sonst die Hilfe erhalten, die sie brauchen." Er sei sich sicher, so der Bundespräsident, dass die Welt durch den Stern, der die Kinder und Jugendlichen bei ihrem Einsatz leite, heller werde.
Die Mädchen und Jungen aus dem Bistum Trier waren stellvertretend für bundesweit mehr als 300.000 Sternsinger nach Berlin gereist. Die Kinder und Jugendlichen mit ihren bunten Gewändern und Königskronen kamen aus den Pfarreien St. Antonius in Saarhölzbach, St. Hildegard in Emmelshausen, St. Johannes in Sirzenich und dem Pallotti-Haus in Neunkirchen. Sie wurden vom Präsidenten des Kindermissionswerks, Klaus Krämer, und BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener begleitet.
Mit ihrem Besuch setzten die Sternsinger eine Tradition fort, die inzwischen bereits mehr als 36 Jahre zurückreicht. Am 1. Dezember 1982 hatte mit Steinmeiers Amtsvorgänger Karl Carstens erstmals ein Bundespräsident eine Abordnung der Sternsinger empfangen – damals noch in der Villa Hammerschmidt in Bonn.
Traditionelle Besuche bei Bundespräsident und Bundeskanzler
Der Besuch beim Staatsoberhaupt blieb damals allerdings zunächst eine einmalige Angelegenheit. Stattdessen empfing ein Jahr später Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) die Könige termingerecht am Dreikönigstag 1984 im Bonner Kanzleramt. Der Katholik Kohl war es dann auch, der die Besuche der kleinen Könige bei der großen Politik zur jährlichen Tradition machte. Bald schon kamen Abordnungen aus allen deutschen Bistümern alljährlich im Januar nach Bonn, nach dem Fall der Berliner Mauer auch aus den neuen Bundesländern.
1997 begründete schließlich Roman Herzog die Tradition der Sternsinger-Empfänge beim Bundespräsidenten. Anknüpfend an den ersten Empfang bei Karl Carstens lud Herzog die Sternsinger ins Schloss Bellevue ein. Seitdem gehört der jährliche Besuch beim Staatsoberhaupt zum festen Terminplan der kleinen Könige. Anders als das Kanzleramt achtet das Bundespräsidialamt dabei sehr auf Termintreue: Selbst wenn der 6. Januar wie in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, öffnet der Hausherr an diesem Tag die Pforten.